Gebäudeverzeichnis

Mauerstraße 14

Adresse: Mauerstraße 14
Primärkatasternummer: 571
Besitzer: 1827
Bauer, Georg Christoph, Weißgerber, zu 1/3; Dötschmann, Johann Ludwig, Zimmerobermeisters Erben, zu 1/3; Welz, Johann Georg, Sägknechts Witwe, zu 1/3


Besitzerliste

vor 1641: Das Haus muss sich im Besitz des Rotgerbers Gumprecht Seitz (1578-1638) und seiner Ehefrau Catharina geb. Sandel (1589-1642) gefunden haben. Nachweise über einen Kauf oder anderweitigen Erwerb fehlen allerdings. Ausweislich der (lückenhaft bis 1633 vorliegenden) Steuerlisten befand sich das Wohnhaus von Seitz im Bereich Katharinenstraße, Gänsberg und Brüdergasse. Hierbei dürfte es sich aber eher um die später im Besitz des Sohnes Johann Heinrich Seitz (1613-1684) befindliche, weitere "Behaußung" am Brüdergässle handeln.

1641: Der Rotgerber Hans Heinrich Seitz erwirbt aus dem Nachlass seiner Mutter Catharina Seitz, Witwe des Gumprecht Seitz, für 400 fl eine "Behaußung am Gännßberg", bei der es sich sehr wahrscheinlich (trotz der aus heutiger Sicht irreführenden Lokalisierung) um das heutige Haus Mauerstraße 14 handelt.

1651: In den nach einer Lücke von 28 Jahren ab 1651 wieder einsetzenden Beetbüchern (Bürgersteuerlisten) ist der Rotgerber Hans (oder: Johann) Heinrich Seitz als Besitzer des Hauses erkennbar.

1684: Nach dem Tod des Johann Heinrich Seitz am 3. April 1684 wird das Haus den beiden überlebenden Kindern Johann Christoph (*1643) und Regina (*1651) zugewiesen.

1685: Das Haus wird durch Hans Peter Seitz, Müller auf den Dreimühlen, und Hans Jakob Haspel, Bäcker, als Vormünder der Regina Seitz, Tochter des Hans Heinrich Seitz, Rotgerber jenseits Kochens, und dem Sohn bzw. Bruder Johann Christoph Seitz, am 5. Februar 1685 für 335 Gulden an den Küfer Michael Schwarz (1630-1707) verkauft.

1707: Nach dem Tod des am 17. Oktober 1707 verstorbenen Michael Schwarz fällt das Haus an seine zweite Ehefrau und Witwe Anna Margaretha Schwarz geb, Groß (1656-1729).

1729: Nach dem Tod der am 15. April 1729 gestorbenen Anna Margaretha Schwarz geb, Groß, Witwe des Küfers Michael Groß, fällt das Haus an die beiden Töchter Susanna Margaretha Grundel geb. Groß (1685-1734), Ehefrau des Küfers Johann Friedrich Grundel, und deren unverheiratete jüngere Schwester Maria Elisabetha (1703-1772).

1734: Nach dem kurz hintereinander folgenden Tod von Johann Friedrich Grundel (†14. Sept. 1734) und seiner Ehefrau Susanna Margaretha geb. Groß (†14. Dez. 1734) fällt das Haus in der Inventur an die überlebenden Kinder des Ehepaars sowie Susanna Margarethas unverheiratete Schwester Maria Elisabetha (1703-1772). Maria Elisabetha Schwarz behauptet, das Haus gemeinsam mit der Schwester geerbt zu haben; ihr Schwager habe es nicht gekauft. Dem gegenüber behauptet Jacob Blatz, Bäcker in Untermünkheim, ein naher Verwandter Grundels, dieser habe das Haus sehr wohl erworben und der Schwester bzw. Schwägerin ständen nur noch 100 Gulden zu. Das Haus wird deshalb zunächst aus der Inventur hinausgenommen. Da ein Kauf durch Grundel nicht nachweisbar ist, wird Maria Elisabetha offenbar ein Halbteil am Haus zugesprochen.

1736: Der Leineweber Johann Adam Holderbusch als Vormund von Christoph Ezechiel Grundel, dem noch minderjährigen Sohn des Johann Friedrich Grundel, und Maria Elisabetha Graf geb. Schwarz, Ehefrau des Bäckers Johann Georg Graf verkaufen das Haus am 16. Juli 1736 für 360 Gulden an den Weißgerber Johann David Bauer. Dieser hatte das zugehörige Gerbhaus ausweislich der Inventur der Susanna Margaretha Grundel bereits 1734 gepachtet und jährlich 4 Gulden Miete bezahlt. 

1788: Das Haus wird nach dem am 6. Dez. 1787 erfolgten Tod von Johann David Bauer in der 1788 durchgeführten Inventur der dritten Ehefrau und Witwe Susanna Christina Bauer geb. Ritter zugesprochen. Im Gegenzug verzichten die Bauer'schen Kinder aus der ersten und zweiten Ehe des Verstorbenen auf einen Teil ihrer Forderungen an die überschuldete Erbschaft des Vaters.

1790: Susanna Christina Bauer geb. Ritter, Witwe des Weißgerbers Johann David Bauer, verkauft das Haus am 16. April 1790 für 700 Gulden an ihren leiblichen Sohn, den Weißgerber Georg Christoph Bauer. Vom Kaufpreis siind 320 Gulden in bar zu bezahlen, der Rest durch die Übernahme der auf dem Haus haftenden Verbindlichkeiten. Die Verkäuferin behält sich ein lebenslanges, unentgeltliches Wohnrecht im Haus vor. Sie darf demzufolge tagsüber in der Wohnstube bleiben, in dieser ihre Färberei auf eigene Kosten, aber ungehindert betreiben und in der Küche ihr Essen kochen (das Holz muss sie selbst anschaffen).  Ferner behält sich die Verkäuferin die Kammer rechts auf dem Boden vor und soviel Platz, wie sie für ihre Färberei und die Lagerung ihres Holzes braucht. Am 16. Februar 1792 bestätigen Verkäuferin und Käufer die volle Bezahlung des Kaufpreises. 

danach: im Zuge der Bauer'schen Gant (Konkurs) erwerben der Zimmerobermeister Johann Ludwig Dötschmann, der Werkmeister Johann Caspar Kolb und der Zieglermeister Wilhelm Geyer das gesamte Haus für 1.571 Gulden.

1807: Zimmermeister Johann Ludwig Dötschmann und Werkmeister Johann Caspar Kolb verkaufen zufolge eines am 11. Mai 1807 abgeschlossenen, aber erst am 28. August 1811 in das Kaufbuch eingetragenen Kaufvertrags zwei Drittel eines Drittels am "vormals Weisgerber Bauerischen Hauß" für 216 Gulden an Baukontrolleur Wilhelm Geyer, der damit über ein ganzes Drittel verfügt.

1807: Laut einem am 9. November 1807 abgeschlossenen, aber erst am 28. August 1811 in das Kaufbuch eingetragenen Vertrag verkauft Wilhelm Geyer, königlicher Werkmeister in Hall, für 325 Gulden sein (nicht genauer bezeichnetes) Drittel des Hauses an Maria Elisabetha Bühl, die Witwe des Salzsieders Georg Melchior Bühl.

1815: Zimmerobermeister Ludwig Dötschmann, Werkmeister Caspar Kolb und Zieglermeister Wilhelm Geyer verkaufen am 1. Mai 1815 ein Drittel des Hauses (Stube, Stubenkammer, Küche, Kammer im Anbau im 3. Stock, Anteil am Dachgeschoss) für 350 Gulden an die ledige Bürgerin Rosina Kern.  

1815: Zimmermeister Ludwig Dötschmann, Werkmeister Caspar Kolb und Zieglermeister Geyer veräußern am 5. August 1815 ein weiteres Drittel des Hauses (im 2. Stock die Stube, Stubenkammer, Küche und eine Kammer im hintern Anbau, die Werkstatt, Anteile an Keller und Dachboden) für 400 Gulden an den Weißgerbermeister und Gradierwärter Christoph Bauer. 

1827 (Primärkataster): als Besitzer genannt: Bauer, Georg Christoph, Weißgerber, zu 1/3; Dötschmann, Johann Ludwig, Zimmerobermeisters Erben, zu 1/3; Welz, Johann Georg, Sägknechts Witwe, zu 1/3

1829: Stadtrat und Pfandkommissar Bölz als Pfleger der Kinder des verstorbenen Salzmessers Schwarz verkauft am 25. März 1829 ein Drittel des Hauses (Stube, Stubenkammer und Küche hinten heraus im unteren Stock, mit gemeinschaftlicher Nutzung des Privets und der unteren Tenne) für 200 Gulden an Elisabeth Welz, Witwe des Johann Georg Welz, Beisitzer in Hall und Sägknecht in Tullau. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juli 1829 festgelegt. 

1832: Der Zimmergeselle Johann Adam Müller verkauft sein Drittel am Haus (im 3. Stock die Stubenkammer, Küche, Kammer im Anbau, die vorderen 2 Dachböden) am 9. März 1832 für 275 Gulden an Gottlieb David Bauer, Bürger und Schlossermeister in Schwäbisch Hall (19/1014, Bl. 48b)

1838: Georg Christoph Bauer verkauft am 25. September 1838 seinen Hausanteil, der aus einer im Erdgeschoß befindlichen, nun in eine Schlosserwerkstatt umgebauten Weißgerber-Werkstatt besteht, für 225 Gulden an seinen Sohn Gottlieb David Bauer, Bürger und Schlossermeister in Schwäbisch Hall, der damit zwei Drittel des Hauses in seinen Besitz gebracht hat. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juli 1839 festgelegt (19/1020. Bl. 129).

1841: Elisabetha Welz, Witwe des Johann Georg Welz, verkauft ihren Hausanteil von einem Drittel (Stube, Stubenkammer und Küche hinten heraus im unteren Stock, mit gemeinschaftlicher Nutzung des Privets und der unteren Tenne), am 23. Januar 1841 für 200 bereits bezahlte Gulden an ihren Sohn Bernhard Welz, Sägknecht in Gelbingen und Bürger in Hall. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juli 1841 festgelegt (19/1021, Bl. 204)

1860: Infolge eines am 25. Februar 1869 bzw. 19. Mai 1860 abgeschlossenen und am 21. Mai durch den Gemeinderat als Obervormundschaftsbehlörde bestätigten Kaufvertrags veräußern Susanna und Rosina Welz ihren Hausanteil von einem Drittel (Stube, Stubenkammer und Küche hinten im unteren Stock, Nebenräume) für 150 Gulden an den Kammmacher Carl Schauber. Als Datum des  Besitzübergangs ist (rückwirkend) der 1. Juli 1859 festgelegt worden (19/1029, Bl. 61).

1865: Der früher Welz'sche Hausanteil von einem Drittel (Stube, Stubenkammer und Küche hinten im unteren Stock, Nebenräume) geht von Kammmacher Carl Schauber am 23. Februar 1865 für 400 Gulden an die in Hall wohnhafte Marie Wehrer aus Geislingen. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juli festgelegt  (19/1032, Bl. 17)

1867: Neue Besitzerin des früher Welz'schen Hausanteils von einem Drittel (Stube, Stubenkammer und Küche hinten im unteren Stock, Nebenräume) wird Susanna Margaretha Binkelmann, Schneiderswitwe, die ihn am 19. Februar 1867 für 400 Gulden von Marie Wehrer aus Geislingen erwirbt. Die Käuferin nimmt das Anwesen "vom naechsten Montage an in Besiz" (19/1034, S. 55).

1867: Schneider Binkelmanns Witwe verkauft das ihr gehörende Drittel am Haus (Stube, Stubenkammer und Küche hinten im unteren Stock) am 6. September 1867 für 525 Gulden an den Schlosser Gottlieb David Bauer, der damit alleiniger Besitzer des Anwesens ist (19/1034, S. 223).

1878: Das gesamte Anwesen fällt als Erbschaft von Gottlieb David Bauer an seine Tochter Christiane Regine Rau geb. Bauer, Ehefrau des Kutschers Georg  Rau (19/842).

1878: Das Ehepaar Rau verkauft das Haus nach vorangegangener öffentlicher Versteigerung am 27. Mai 1878 für 6.200 Mark an den Schlosser Karl Schönmann. Als Datum des Besitzübergangs wird der 1. Juni 1878 festgelegt (19/1043, S. 187).

1880: Das Haus wird infolge eines am 9. Februar 1880 eingetragenen Vertrags nach vorausgegangener öffentlicher Versteigerung (abgehalten am 30. Sept. 1879)  aus der Gantmasse (Konkursmasse) des Schlossers Karl Schönmann für 4.500 Mark an den Tagschreiber Joseph Schönmann verkauft (19/1045, S. 12)

1880: Tagschreiber Schönmann verkauft das Haus am 14. September 1880 für 5.500 Mark an den Schlosser Friedrich Kurtz. Dieser tritt auf Lichtmeß 1881 (2. Feb.) in die bestehenden Mietverträge ein und übernimmt das Eigentum am Anwesen (19/1045, S. 267)

umgeschrieben in das Grundbuch am 6. März 1903

In den Adressbüchern genannte Besitzer und Bewohner

1886: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser [Anschrift: "Mauerstraße 571"]
Mieter/Mitbewohner: Heinrich Kolb, Salzsieder; Louis Treuter, Maler

1890: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser
Mieter/Mitbewohner: Heinrich Kolb, Salzsieder; Karoline Kurtz, Witwe

1894: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser
Mieter/Mitbewohner: Jakob Frey, Kupferschmied; Karoline Kurtz, Witwe

1901: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser [neue Anschrift: "Mauerstraße 14"]
Mieter/Mitbewohner: Karoline Kurtz, Witwe; Sophie Gaab, Hebamme

1906: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser
Mieter/Mitbewohner: Sophie Gaab, Hebamme; Sybille Jung, Näherin

1910: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser
Mieter/Mitbewohner: Sophie Gaab, Hebamme; Sybille Jung, Näherin

1920: als  Besitzer genannt: Friedrich Kurtz, Schlosser
Mieter/Mitbewohner: Marie Weippert, Küferswitwe; Johann Nieth, Schlosser

1928: als  Besitzerin genannt: Sophie Kurz, Witwe [wohnhaft: Bahnhofstraße 10]
Mieter/Mitbewohner: Friedrich Weber, Fabrikarbeiter; Karoline Weber, Fabrikarbeiterin; Lene Löchner, Wwe. u. Rentnerin; Friedrich Schäfer, Kaufmann; Firma "Chemisch-technische Produkte, Öle und Fette von Fr. Schaefer"

1932: als  Besitzer genannt: Wilhelm Günter, Sattler- und Tapeziermeister
Mieter/Mitbewohner: Katharine Schmelzer, Wwe. u. Sortiererin; Friedrich Schäfer, Kaufmann

1938: als  Besitzer genannt: Wilhelm Günter, Sattler- und Tapeziermeister
Mieter/Mitbewohner: Elise Brellochs, Wwe.; Franz Brellochs, Arbeiter; Willi Brellochs, Maler; Friedrich Schäfer, Kaufmann

1956: als Bewohner und Nutzer genannt: Tapeziergeschäft W. Günter; Charlotte Günter, Hausfrau; Wilhelm Günter, Sattlermeister; Wilhelm Günter, Sattler u. Tapezierer; Heinz Taubald, Schlosser; Lotte Taubald, Verkäuferin

Befunde aus Bauforschung

Keller keine Daten. (StadtA Schwäb. Hall BF 19)

Holzteile aus dem 15. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1461/1462. (StadtA Schwäb. Hall BF 72)

Vorderhaus Dach dendrochronologisch datiert auf 1461/62. (BF Lohrum/Bleyer)

Beschreibungen

historische Beschreibungen:

1641 (Inventur der Catharina Seitz): "Die Behaußung am Gännßberg, neben Hr. Albrecht Fahren gelegen:"

1684 (Inventur des Hans Heinrich Seitz): "Ein Gärbhauß jenseit Kochens am Ganßeberge, neben Joßeph Weidners Wittib Hauße gelegen, gült jährl, in löbl. Hospitahl allhier 16 ß Vorgeldt, wird sambt dem Nebenhauße angeschlagen pro 250 fl."

1685 (Verkauf an Michael Schwarz): "...ihres respective Vatters u[nd] Pflegtochter Vatters hinterlaßene Behaußung jenseith Kochers, bey der Mauer, zwischen Joß Weidners, geweßten Rathsdieners sel. Wittib, Behaußung, und dem dasebstigen Gäßlin gelegen, mitt aller derer Zugehörde, Recht u[nd] Gerechtigkeit, wie der selige Reitz solches selbst viel und lange Jahr ruhiglich beseßen, benutzet u[nd] genoßen gehabt, welche, ohne daß sie in allhiesig löbl. Hospital jährlich uff Martini 16 ß und in löbl. Michaelspfleg 1 ß beedes Vorgelt zu geben schuldig, ... sonsten frey ohnverpfändet aigen..."   

1717/18 (Unterpfandsbuch): "Eine Bewohnung mit einem Gerbhauß taxirt à 300 fl. Erkaufft ao. 1685 à 335 fl. Gültet 16 ß in Hospittal Vorgeld"

1734 (Inventur der Susanna Magdalena Grundel): "Eine Behaußung sambt einem Gerbhauß jenseits Kochers bey der Mauer, zwischen Hr. Baugegenschreiber Heinrich Nicolai Wibels, und David Friedrich Fischer, Schuhflickers Behaußung gelegen, so jährl. in löbl. Hospithal auf Martini Episcopi mit 16 ß und in Löbl. Sct. Michaelis Pfleeg mit 1 ß, beedes Vorgelt, gültbar, laut Kauff Contracts de dato 5. Februarii Anno 1685." 

1736 (Verkauf an Johann David Bauer): "...die von ihren Eltern ererbte Behaußung jenseit Kochers an der Mauer zwischen  Herrn Baugegenschreiber Wiebels und David Friederich Fischers, Schuhflickers Häußern gelegen, sambt der darinn befindlichen Gerb- und anderer Recht und Gerechtigkeiten, wie ihre Eltern es innegehabt, genuzt und beseßen haben."

1788 (Inventur Johann David Bauer): "Eine Behaußung jenseits Kochers an der Mauer zwischen Hr. Amtsschreiber Happoldt und des Salzsieders Heinrich Grosen Behauß[ung], löbl. Spital mit 16 ß Vorgelt gültbar."

1790 (Verkauf an Georg Christoph Bauer): "Ihre bisher eigenthüml[ich] besessene, jenseits Kochers am Pfarr Gäßle zwischen Zimmermeister Haagen und Salzsieder Heinrich Grosen Häusern an der Kochen Mauer über gelegene, jährl[ich] Löbl. Hospital mit 16 ß Vorgeld gültbare ganze Behaußung und Keller, nebst allen Zugehördten, Recht und Gerechtigkeiten, wie solches bis daher beseßen und benuzt worden, besonders mit Einschluß der Gerb Gerechtigk[eit] und des zur Weisgerberey gehörigen, noch vorhandenen ganzen Handwercks-Zeichs, nichts davon ausgenommen." 

1815 (Verkauf an Rosina Kern): "1/3tel an einer ganen Behaußung j[enseits][ K[ochers] zwischen dem Zimmermeister Bökle und Salsieders Grosem Wittib gelegen, bestehen im 3ten Stok in 1 Stube, Stubenkammer,  Küche, und der Kammer im Anbau, im Dachgeschoß in den vordern 2 Dachböden, von unten bis zum Forst [= First] hinauf, gültet das ganze Hauß zur Stiftungs-Verwaltung 16 ß Vorgeld für die Summe von dreyhundert Fünfzig Gulden. Verkäufer haben den Accis und Käuferin die übrige Kosten zu tragen. An der Erhaltung des Daches haben beede Besizer der obern Theile 3/4tel und Kauferin als die Besizerin des untern Theils 1/4tel beyzutragen, desgleichen auch an der Dachrinne im übrigen aber hat jeder seinen ihm gehörigen Antheil allein zu erhalten."  

1815 (Verkauf an Christoph David Bauer): "1/3tel an einer ganzen Behaußung, jens[eits] Kochers zwischen Zimmermeister Bökle und Salzsieder Grosen Witwe gelegen, wovon Salzstößer Schwarz und Rosine Kern die übrigen 2/3tel besizen. Gültet das ganze Haus zur Stiftungsverwaltung 16 ß Vorgeld, bestehend in parterre 1 Gewölbe, so die ehemalige Werkstätte, im 2ten Stock und dem halben Theil am Keller, welcher noch zwischen den Besizern des unteren Theils, nemlich Salzstößer Schwarz und dem des 2ten Stoks, nemlich dem Käufer, zu verlooßen ist. Ferner die Hälfte der Holzkammer, wo sich der Eingang in Keller befindet, welcher die beyde Besizer des 1ten und 2ten Stoks ebenfalls noch zu verloßen haben. Im 2ten Stok 1 Stube, Stubenkammer, Küche und eine Kammer im hintern Anbau. Im Dachgeschoß:  dem hintern Theil des Dachbodens von der Steigen links, so viel der  Theil des Anbaus betrift, welchen aber der Käufer erst auf seine Kosten verschlagen und mit einer Thür versehen muß. Dieser Antheil und der oberste Antheil müssen gemeinschaftl[ich] drey Viertel am Dach erhalten."

1827: Wohnhaus mit 9,1 Ruten, Anbau 0,3 und Traufrecht 0,8 Ruten, insgesamt 10,2 Ruten Stuttgarter Straße

1832 (Verkauf des Hausanteils des J. A. Müller): "den dritten Theil an einer dreistokigten Behausung jenseits Kochers, neben Johann Karl Schrof, Maurers-Gesell, und Salzsieder Groß Wittwes Häußern, welcher folgende Bestandtheile in sich begreift: im 3ten Stok eine Stube, eine Stubenkammer, eine Küche und die Kammer im Anbau, im Dachschoß die vordere[n] zwey  Dachböden gegen die Straße von unten bis zum Fürst [= First] hinauf, die übrigen zwey Drittheile besizen Weisgerber Chrsistoph Bauer und Salzmeßer Schwarz' Erben, nun Sägknecht Welz W[i]tt[i]b. Das ganze Haus gültet der Armenverwaltung 16 ß Vorgeld".

1838 (Verkauf der Werkstatt des G. Chr. Bauer): "Eine in dem Wohnhauß N. 571 j[enseits] K[ochens] bey der Mauer im Erdgeschoße befindliche Weisgerber Werkstätte, welche nun in eine feuerfeste Schlosser Werkstätte eingerichtet ist, und den halben Theil an dem unter diesem Hauß befindlichen Keller, woran die andere Helfte Johann Peter Welz, Sägknechts W[i]tt[i]b besizt, wie er bereits abgetheilt ist."

1841 (Verkauf des Hausdrittels des J. G. Welz): "Den 3then Theil an einer 3stokigten Behausung j[enseits] K[ochens] neben Zimmermeister Bökle u[nd] Schneider Lorenz Wieland, wozu gehört: der unterese Stok, bestehend in 1 Stube, 1 Stubenkammer, 1 Küche, 1 Kammer hinten hinaus, das c. v. Privet gemeinschaftllich u[nd] der untere Tennen, samt allen auf diesem HausAntheil haftenden Rechten u[nd] Beschwerden, wie die Verkäuferin denselben bisher besessen und benuzt hat."

1878 (Verkauf an Karl Schönmann): "86 qm PNr. 571. Eine 3stockige Behausung, wobei 4 qm Winkel an Nro. 570 u[nd] 3 qm Traufrecht gegen Nro. 572, [zusammen] 93 qm im Pfarrgässle, neben Schreiner Klinger und Sattler Gräter"

Einträge in den Denkmallisten:

Mauerstraße 14 (Flst.Nr. 0-343/3). Wohnhaus. Giebelständiges und zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit überblattetem liegendem Stuhl, 1462 (d). § 2 ( aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Besonderheiten

Biografien von Besitzern und Bewohnern des Hauses

Johann Heinrich Seitz (1613-1684)

Johann Heinrich Seitz wurde 1613 als Sohn des Haller Bürgers und Rotgerbers Gumprecht Seitz und der Katharina geb. Sandel geboren. Der recht knapp gehaltene Nekrolog erzählt wenig über sein Leben. Am 1. Juni 1641 heiratete er die ebenfalls 1613 geborene Elisabeth Stang, eine  Tochter des späteren Ratsherren Johann Stang und der Elisabetha geb. Firnhaber. Von den fünf Kindern des Paares überlebten nur der Sohn Johann Christoph (*1643) und die Tochter Regina (*1651). Die Tochter Praxedis (*1642) starb zweieinhalb Monate nach ihrer Geburt, Johann Heinrich Seitz jun. (* 1645) besuchte zwar die Schule. Weil aber, wie sein Nekrolog berichtet "wegen Leibs-Schwachheit er zu keinem Handwerck tüchtig gewesen, ist er zur Hausarbeit und andern leichten Geschäften gezogen worden". Er half offenbar dem seit 1658 verwitwetem Vater im Haushalt und starb 1672 im Alter von 27 Jahren an der "Dörrsucht" (Abmagerung).  Maria Elisabetha (*1647) wurde, wie der Nekrolog lakonisch vermerkt, "zu Kirchen, Schul und Haußarbeit fleißig angehalten, war fromb und gehorsam" und ist ein halbes Jahr lang "baufällig" gewesen, bis sie im Oktober 1661 als 14jährige an einem "Schlagfluß" (vermutlich Schlaganfall) verstarb. Auch Johann Heinrichs Ehefrau Elisabetha erreichte kein hohes Alter. Sie ist - so der Pfarrer - 1655 "mit einem starken Schlagfluß berühret worden", war daraufhin drei Jahre bettlägerig und starb am 26. September 1658. Warum der Rotgerber keine weitere Ehe einging, sondern als Witwer lebte und seine Kinder allein aufzog, ist unbekannt. Johann Heinrich Seitz starb am 1. April 1684, eine Todesursache ist nicht angegeben.
Ausweislich seiner Inventur war er sehr wohlhabend. Neben dem Haus in der heutigen Mauerstraße besaß er eine weitere "Behaußung" am Brüdergässle, eine Scheuer bei der Zollhütte, eine großes Wiesengrundstück in Bibersfeld, ein Garten vor dem Langenfelder Tor, einen Rain an der Heimbacher Steige und weitere Wiesen auf Sanzenbacher Markung, die insgesamt auf 1.295 Gulden veranschlagt wurden. Hinzu kam eine ganze Reihe von Herrengülten von Höfen in Bibersfeld,  Bubenorbis und Maibach sowie von verschiedenen Feldlehen, die weitere 915 Gulden wert waren. Auch Geldgeschäfte hatte der Rotgerber getätigt, was sich an über 2.600 Gulden an die Steuerstube der Reichsstadt sowie an Haller Bürger und Bewohner des Umlands verliehenen Kapitalien zeigt. Das Aktivvermögen von Seitz addierte sich auf 5.530 Gulden. Die "Passiva" (Schulden) betrugen 2.201 Gulden, dabei handelte es sich aber überwiegend um die Erbansprüche der Rochter Regina (1.700 Gulden). 
Der Sohn Johann Christoph, der das väterliche Handwerk erlernt hatte und seit 1671 mit Susanna Maria geb. Klebsattel verheiratet war, lebte nach dem 1684 erfolgten Verkauf seines Elternhauses im Weiler und starb 1729. Seine Schwester Regina (*1651) war, wie es in ihrem Nekrolog heißt, "geringen Verstandes und einfältig." Sie lebte erst bei den Eltern, dann bei ihrem Bruder Johann Christoph, in dessen Haushalt sie 1720 starb, nachdem sie einige Jahre "sehr baufällig" gewesen war.
Ein dauerhaftes Andenken an ihre Familie haben Johann Christoph Seitz (der als Kirchenpfleger amtierte) und seine Schwester mit der im Jahr 1700 erfolgten Stiftung der prachtvollen barocken Kanzel für die Johanniterkirche im Weiler hinterlassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ausstattungsstücken hat die Kanzel die Aufhebung der Pfarrei 1816 und die folgende Verschleuderung des Inventars überlebt. Sie wurde an einen Nachfahren der Familie Seitz gegeben, der sie an die evangelische Kirchengemeinde in Rieden für die dortige Kirche verkauft hat. Sie steht dort bis heute.

Michael Schwarz (1630-1707) und seine Töchter Susanna Margaretha (1685-1734) und Maria Elisabetha (1703-1772)

Michael Schwarz wurde im Mai 1630 als Sohn des Bäckers Jakob Schwarz und der Barbara geb. Wagner im heute zu Sulzbach-Laufen gehörenden  Wengen geboren, das damals zum Herrschaftsgebiet der Schenken Huasvon Limpurg gehörte. Seinen Vater hat er bereits im Alter von zwei Jahren "in d[er] elenden Kriegs-Zeit verlohren". Er wurde von einem Bruder seiner Mutter aufgenommen, arbeitete später in Gaildorf als Hausknecht und erlernte das Küferhandwerk. Seine erste Ehe, in die er ein bescheidenes Vermögen von 100 Gulden einbringen konnte, schloß er mit am 23. Juni 1663 mit der Küferswitwe Barbara Weimar geb. Mayer. Die im Juni 1615 geborene Tochter des Seilers David Mayer und der Margaretha geb. Glock hatte 1644 den Küfer David Weimar (oder Weinmar) geheiratet, für den dies die bereits dritte Ehe war. Von ihren vier Kindern aus dieser Verbindung hat offenbar nur der Sohn Johann Georg Weimar das Erwachsenenalter erreicht. Michael Schwarz, der offenbar die Werkstatt und Meisterstelle seines Ehevorgängers übernahm, und seine bei der Heirat bereits 48 Jahre Frau hatten keine gemeinsamen Kinder. Margaretha Schwarz (laut Pfarrer eine "andächtige Bettschwester") starb am 2. Mai 1681 im Alter von 65 Jahren. Michael Schwarz hatte zwar ein Vorkaufsrecht auf das seiner verstorbenen Frau gehörende Haus in der Heimbacher Gasse, hat aber - so die Inventur - "sein üble Leibs Disposition und Unvermögen vorgeschüzt" und zugunsten des Stiefsohns Johann Georg Weimar auf das Anwesen verzichtet. Bereits am 30. August desselben Jahres heiratete der Witwer Anna Margaretha Groß (*15. Aug. 1656) , die 25 Jahre alte Tochter des Büchsenmachers Johann Michael Groß, die demzufolge 26 Jahre jünger als ihr Bräutigam war. Das Paar hatte sechs Kinder, von denen aber nur die beiden Töchter Susanna Margaretha (*25. Dez. 1685) und Maria Elisabetha (*12. Sept. 1703) das Erwachsenenalter erreichten. Michael Schwarz führte, so der Pfarrer, "einen christl[ichen] und stillen Wandel", und starb im hohen Alter von 77 Jahren nach dem Empfang des Abendmahls in Anwesenheit des Geistlichen am 17. Oktober 1707. Seine Witwe Anna Margaretha überlebte ihren Mann um viele Jahre und starb am 15. April 1729 im Alter von 72 Jahren.
Die ältere Tochter hatte, nachdem sie als Dienstbotin "in vornehmen Häußern" arbeitete, 1716 den Küfer Johann Friedrich Grundel (*28. Okt. 1689) geheiratet, einen Sohn des Küfers Mathes Grundel und der Eva Maria geb. Lung. Grundel dürfte die Werkstatt des Schwiegervaters übernommen haben. Das Paar hatte sechs Kinder, von denen aber nur ein "Söhnlein" und ein "Töchterlein" die Eltern überlebten. Johann Friedrich Grundel begann, im Herbst 1734 unter "Frost und Hitze" zu leiden (Wechselfieber, möglicherweise Malaria). Nach einer zweimonatigen Krankheitszeit starb er am 14. November 1734. Susanna Margaretha litt unter derselben Krankheit wie ihr Mann - vielleicht hatte sie sich bei seiner Pflege angesteckt - und starb genau einem Monat nach ihm am 14. Dezember 1734.
Für die jüngere Schwester Maria Elisabetha ist explizit festgehalten, daß sie "zu Gebeth und Schul angehalten" wurde und das Lesen und Schreiben erlernt habe. Durch den Dienst im Haushalt des Ratsherrn Stellwag hat sie - so der Pfarrer in ihrem Nekrolog - "in allerhand dem weibl[ichen] Geschlecht anständigen Tugenden den besten Unterricht empfangen". Solcherart gerüstet, ging sie 1737 ihre erste Ehe mit dem 23 Jahre älternen, verwitweten Bäcker Johann Georg Groß in der Gelbinger Gasse ein, mit dem sie 12 Jahre in "vergnügter", aber kinderloser Ehe bis zu seinem Tod 1749 lebte. Ihre zweite, 1753 geschlossene Ehe mit dem ebenfalls verwitweten Pfarrer Johann Nikolaus Hügler in Lorenzenzimmern endete aprupt durch dessen Tod nach nur drei Monaten. Schließlich heiratete sie 1757 den Bäcker Johann Leonhard Ihle, dessen Tod 1770 sie "zum 3ten Mal in den betrübten Wittwenstand" versetzte. Ihre letzten, offenbar in Unterlimpurg verbrachten Lebensjahre verbrachte sie "einsam und gottseelig", aber "bey guten Leibes-Kräfften". Wie ihre Schwester und ihr Schwager viele Jahre zuvor, erkrankte sie schließlich an "Frost und Hitze" und starb am 22.September 1772 im Alter von 69 Jahren.

Johann David Bauer (1710-1787)

Johann David Bauer wurde am 7. Februar 1710 als Sohn des Schwäbisch Haller Weißgerbermeisters Johann Joseph Bauer und der Margaretha geb. Röllin geboren. Nach dem Besuch der Deutschen Schule erlernte er das Weißgerberhandwerk, musste aber zu einem anderen Haller Handwerksmeister, da sein Vater früh verstorben war. Auf der Handwerkerwanderung "durchreißte er sodann die Schweiz u[nd] andere berühmte Städte Teutschlands, um seine Kunst zu vervollkommnen". Nach der Rückkehr in seine "Vatterstadt" heiratete er am 16. November 1634 Klara Barbara Röhler (*18. März 1711), eine Tochter des Kornmessers Johann Joseph Röhler und der Anna Margaretha geb. Haspel. Die Braut brachte (ausweislich der Inventur von 1754) immerhin ein Vermögen von 500 Gulden mit, während Johann David "eigener Geständnuß nach nichts in die Ehe gebracht" hatte. Von sieben Kindern des Paares erreichten drei das Erwachsenenalter. Klara Barbara Bauer galt dem Pfarrer als "fromme Christin". Am Gründonnerstag 1754 "überfiel sie Frost und Hitz" - also ein weiterer Fall von Wechselfieber - zu dem sich "gichterische Anfälle" (Krämpfe) gesellten. An diesem Leiden starb sie am 30. April 1754. Bereits drei Monate später ging der Witwer eine zweite Ehe mit der 20 Jahre jüngeren Susanna Margaretha Koch (*12. März 1730) ein, einer Tochter des Salzsieders Johann Melchior Koch und der Susanna Katharina geb. Groß. Diese hatte, wie der Nekrolog berichtet, nach dem Schulbesuch "in jungen Jahren sich in Dienste begeben und zu ihrer künfttigen Haußhaltung einen guten Grund gelegt". Nach vier Ehejahren, in denen sie einen Sohn und eine Tochter zur Welt brachte, wurde Susanna Margaretha "mit einer außerordentlichen Hize befallen", einem schweren Fieberanfall, der sie ihrer Sinne beraubte und nach acht Tagen das Leben kostete. Sie starb am 21. August 1758 im Alter von nur 28 Jahren. Die dritte Heirat mit Susanna Christina Ritter, Tochter des Bäckermeisters Johann Heinrich Ritter in Mainhardt, folgte am 9.Januar 1759. In 29 Jahren hatte das Paar vier gemeinsame Kinder, von denen ein Sohn und eine Tochter das Erwachsenenalter erreichten. Johann David Bauers Leben zeugte, so der Pfarrer, "von  Religion, Mannestreue, Vatterliebe u[nd] arbeitsamer Bürgerpflicht". Die Beschwerden des hohen Alters verspürte er so, "daß er zuletzt ganz kindisch wurde u[nd] bis zu seinem Tode in dieser Lage verblieb". Er hatte allerdings klare Momente, "wo er sich seiner bewußt war". Schließlich starb er am 6. Dezember 1787 im Alter von 77 Jahren an Entkräftung. Dass sein 1747 geborener Sohn Jakob David 1793 wegen Falschmünzerei verurteilt wurde, musste er nicht mehr miterleben (siehe 11/46). In der nach dem  Tod durchgeführten Inventur ergab sich, dass Vermögenswerten von 579 Gulden eine Schuldenlast von 1.077 Gulden gegenüberstand - vielleicht eine Folge von Alter und Krankheit. Die Schulden überstiegen das vorhandene Vermögen damit um 579 Gulden. Die Kinder aus den früheren Ehen einigten sich mit der Witwe und deren beiden noch unverheirateten Kindern darauf, dass Susanna Christina das Haus und die darauf haftenden Schulden übernahm, während sie auf einen Teil ihrer Forderungen an den väterlichen Nachlaß verzichteten. Den Vertrag unterschrieb anstellte der Witwe ihr Sohn Georg Christoph, "weil sie nicht schreiben kan." Der weitere Verbleib der Witwe ist bislang unbekannt.

Quellen

Archivalien:

  • StadtA Schwäb. Hall 2/12 (Totenbuch St. Johann 1635-1703), S. 321 (Nekrolog J. G. Weimar)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/12 (Totenbuch St. Johann 1703-1795), S. 79 (Nekrolog R. Seitz)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/33 (Totenbuch St. Katharina 1635-1693), S. 308 (Nekrolog M. E. Seitz). S. 391 (Nekrolog J.H. Seitz jun.), S. 531 (Nekrolog B. Schwarz), S. 591 (Nekrolog J. H. Seitz)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/34 (Totenbuch St. Katharina 1693-1733), Nr. 42/1707 (Nekrolog M. Schwarz); Eintr. 15.04.1729 (Nekrolog A. M. Schwarz)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/35 (Totenbuch St. Katharina 1734-1759), S. 6 (Nekrolog J. F. Grundel), S. 15 (Nekrolog S. M. Grundel), S. 186 (Nekrolog K. B. Bauer), S. 234 (Nekrolog S. M. Bauer)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/37 (Totenbuch St. Katharina 1775-1793), S. 279 (Nekrolog J. D. Bauer)
  • StadtA Schwäb. Hall 2/88 (Totenbuch Urban 1759-1789), S. 378 (Nekrolog M. E. Ihle)
  • StadtA Schwäb. Hall 4/665 (Kaufbuch 1882-1686), Bl. 169
  • StadtA Schwäb. Hall 4/680 (Kaufbuch 1734-1739), Bl. 196
  • StadtA Schwäb. Hall 4/691 (Kaufbuch 1789-1791), Bl. 160
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte), Bl. 540
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1545 (Häuserbuch 1712), S. 212
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1547 (Häuserbuch 1767), S. 194 Nr. 212
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1547a (Häuserbuch 1782), S. 352 Nr. 205
  • StadtA Schwäb. Hall 4/1902 (Beetliste auf Lichtmess 1651) - 4/1953 (Beetliste 1685)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/764 (Inventur der Catharina Seitz, 1642)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/1220 (Inventur der Barbara Schwarz, 1681)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/1288 (Inventur des Hans Heinrich Seitz, 1684)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/2091 (Inventur des Johann  Christoph Seitz, 1729)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/2189 (Inventur der Susanna Magdalena Grundel, 1735)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/2719a (Inventur des Johann David Bauer, 1754)
  • StadtA Schwäb. Hall 14/3970 (Inventur des Johann David Bauer, 1788)
  • StadtA Schwäb. Hall 19/829 (Güterbuch 3), S. 151
  • StadtA Schwäb. Hall 19/834 (Güterbuch 9), S. 9
  • StadtA Schwäb. Hall 19/836 (Güterbuch 11), S. 59
  • StadtA Schwäb. Hall 19/837 (Güterbuch 12), S. 148, 190
  • StadtA Schwäb. Hall 19/842 (Güterbuch 17), S. 947
  • StadtA Schwäb. Hall 19/843 (Güterbuch 18), S. 27, 410
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1001 (Kaufbuch 1810-1813), Bl. 183, 185
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1002 (Kaufbuch 1814-1817), Bl. 150, 151
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1011 (Kaufbuch 1828-1829), Bl. 169
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1014 (Kaufbuch 1832), Bl. 48b
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1020 (Kaufbuch 1838/39), Bl. 129
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1021 (Kaufbuch 1840/41), Bl. 204
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1029 (Kaufbuch 1860/61), Bl. 61
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1032 (Kaufbuch 13), Bl. 17
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1034 (Kaufbuch 15), S. 55, 223
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1043 (Kaufbuch 25), S. 187
  • StadtA Schwäb. Hall 19/1045 (Kaufbuch 27), S. 12, 267
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Bauer, Jonann David
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Grundel, Johann Friedr.
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Schwarz, Michael
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Seitz, Gumprecht
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Seitz, Johann Heinrich
  • StadtA Schwäb. Hall S27/KK Weinmar, David

Literatur:

  • Adressbücher 1886-1856
  • Hans Werner Hönes: Taufstein schmückt Spitalmeisters Garten. Die Plünderung der Haller Johanniterkirche nach der Säkularisation 1816 und was noch übrig blieb, in: Haller Tagblatt v. 21.08.2008, S. 18