Gebäudeverzeichnis

Marktstraße 4

Adresse: Marktstraße 4
Primärkatasternummer: 411
Besitzer: 1827
Pabst, Georg Nicolaus, Conditor


Besitzerliste

Marktstraße 4

Zusammenfassung: Mögliche Hausbesitzer 1380-1526

Vor 1526 liegen für die Geschichte des Hauses Markstraße 4 im wesentlichen die drei Urkunden von 1380 und 1399 sowie die Beetlisten vor, in denen die Steuerzahler bzw. ihre Wohnsitze leider nicht immer in der selben Reihenfolge erscheinen. Die genaue Zuordnung zu bestimmten Häusern ist deshalb schwierig.
Um 1380 besaßen anscheinend die drei Brüder von Bachenstein (Walter, Heinrich und Hans) drei Anwesen in der späteren Marktstraße. Die beiden Urkunden beschäftigen sich mit der Höhe von Mauern zwischen den Grundstücken. Als weitere Anlieger werden Sitz von Kotspühel und die Bützingerin genannt. 1399 war Hans von Bachenstein verstorben, Heinrich von Bachenstein und sein Sohn Herwig von Bachenstein legten die Maße eines Anbaus dem Nachbarn Crafft von Rinderbach zu fest. In den Beetlisten ab 1396 bis 1402 erscheinen offenbar unmündige Kinder der Familie Bachenstein in unmittelbarer Nachbarschaft Crafft von Rinderbachs. Heinrich und Herwig von Bachenstein werden an anderer Stelle der Beetlisten, aber in Nähe zu Sitz von Kotspühel aufgeführt.
Ab 1412 werden Hans und Heinrich von Bachenstein gemeinsam als Steuerzahler an der auch später gültigen Stelle aufgeführt. 1418 werden ihre Steuerzahlungen getrennt gelistet, aber möglicherweise saßen sie weiterhin gemeinsam in ihrem Haus. Das könnte auch für ihre Schwester Guta von Bachenstein gelten, die schon seit 1412 als eigenständige Steuerzahlerin erscheint. Weitere Bachensteins (Götz und Walter) wohnten wohl ein oder zwei Häuser weiter. 1438 war nur noch Hans von Bachenstein als Steuerzahler übrig. 1442 wird sein Sohn als Steuerzahler genannt, auch Guta erscheint 1442 wieder. Ab 1444 erhält der Sohn einen Namen (Caspar) und zahlte mal allein, mal im Verein mit Guta Steuern. 1453-1454 werden Caspar Bachensteins Erben als Steuerzahler gelistet. Ab 1455 erscheint an dieser Stelle Michael Senft, der bis 1471 Steuern zahlte (von 1461 bis 1469 gemeinsam mit Conrad Senften Kind). 1472 und 1473 trugen die Beetherren seine Erben als Steuerzahler ein. Ab 1474 bis 1525 wurde an dieser Stelle Gabriel Senfts Vermögensteuer verbucht.

Zusammengefasst: Vor 1455 gehörte das Anwesen offenbar diversen Mitgliedern der Familie von Bachenstein (allein oder in Gemeinschaft mit Verwandten), nach 1455 besaßen es Michael Senft, sein Sohn Gabriel Senft (später genannt: der Alte) und schließlich nach 1526 dessen Sohn Rudolf.


Zusammenfassung der Besitzgeschichte 1526 bis 1808

Die Besitzer des Hauses Markstraße 4 können ab 1526 lückenlos nachvollzogen werden. Vor 1526 besaß Gabriel Senft der Alte das Anwesen. 1526 wurde es an seinen Sohn Rudolf Senft verkauft. Nach dessen Tod verkauften die Vormünder seiner Kinder das Gebäude 1532 an Friedrich Schletz, der 1539 ein hinteres Häuslein aus dem Erbe der Tante seiner Frau, Sibilla Egen, hinzuerwarb. 1548 übernahm seine Witwe Katharina Egen den Besitz, den sie 1562 an ihre Nichte Katharina Berlin legierte. 1573 verkauften Katharina Berlin und ihr Mann Georg Schantz das Haus an Joß Vindimkeller. Seine Witwe Margaretha Feyerabend verheiratete sich mit dem Steinbacher Gastwirt Hans Busch. 1577 verkaufte das Ehepaar Busch das ererbte Haus an Veit Eisenmanger, aus dessen Nachlass es 1588 seine Witwe Magdalena übernahm. 1591 heiratete Magdalena Eisenmanger Adam Wöhr, der es 1604-1608 zum Stättmeister in Schwäbisch Hall brachte. 1613 starb Magdalena Wöhr. Bei der Erbteilung ging das Haus in der Marktstraße an die Miterbin Margaretha Schweicker, Ehefrau des Joachim Schweicker. Bei deren Tod 1634 fiel es an ihre Tochter Margaretha Romig, wiederverheiratete Wenger. Deren Erbin wurde bei ihrem Tod 1646 ihre Tochter erster Ehe Clara Catharina Romig, die 1647 den späteren Stadtschultheißen David Lackhorn ehelichte. 1685 verkaufte Clara Catharina Lackhorn das Haus an ihren Schwiegersohn, den Stadtschultheißen Johann Andreas Vockerodt. Letzterer blieb bis 1710 im Besitz des Hauses und verkaufte es dann an den Handelsmann Johann Peter Seiferheld. Seine Witwe Anna Maria Seiferheld besaß es bis 1758, dann folgte ihre Tochter Anna Maria Döllin, Ehefrau des Stadtschultheißen Johann Peter Döllin ihr nach. Anna Maria Döllin lebte bis 1807. Ihre Tochter Anna Elisabetha Franck, Ehefrau des Senators Johann Friedrich Franck übernahm das Haus aus dem mütterlichen Nachlass. 1808 schließlich verkauften Francks an den Konditor Georg Nicolaus Pabst.


Einzelnachweise 1380-1526

8. November 1380 (Urkunde A zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Walter von Bachenstein, Bürger zu Hall, beurkundet, dass die Mauer vor seinem Haus zur Gasse hin, die von Sitz von Kotspühel Haus bis hinab zur Mauer seines Bruders Heinrich von Bachenstein reicht, nicht höher als 16 Schuh gebaut werden darf. Dieselbe Höhe ist auch 20 Schuh weit von der Gasse zu seinem Haus hin einzuhalten. Die Wand am Haus des Sitz von Kotspühel aus Steinwerk oder anderem Material darf beliebig hoch sein (StadtA Schwäb. Hall 17/81b).
Ende 15. Jahrhundert: Hat jetzt Hans Guttenberger, Binder.


13. November 1380 (Urkunde B zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Heinrich von Bachenstein, Bürger zu Hall, beurkundet, dass er und seine Erben die Mauer vor seiner Hofreithe zur Gasse, die von der Mauer seines Bruders Walter von Bachenstein herab bis an das Haus Walter Helmshofens führt, nicht höher als 16 Schuh aufführen dürfen, soweit die Hofreithe seines Bruders Hans von Bachenstein bis zum Haus der Bützingerin reicht. Auf diese Höhe ist die Mauer auch 20 Schuh weit auf sein Haus beschränkt. Die beiden Mauern zwischen seinem und Walter von Bachensteins Haus dürfen beliebig hoch sein (StadtA Schwäb. Hall 17/81a).
Ende 15. Jahrhundert: Hat jetzt Lienhard Wetzel.


29. November 1399 (Urkunde C zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Heinrich von Bachenstein, Bürger zu Hall, und sein Sohn Hertwig von Bachenstein beurkunden, dass die Abseite, die Heinrich über seinem Öhrn gegen die Gasse und die Hofreithe seines verstorbenen Bruders Hans von Bachenstein erbaut hat, soll nicht höher oder niedriger gebaut werden, als dieses Haus gegen das Haus des Krafft von Rinderbach herabgeht. Bei Abgang der Abseite ist sie genau wie zuvor wieder zu errichten (folgen genaue Abmessungen) (StadtA Schwäb. Hall 17/120a).
Ende 15. Jahrhundert: Hat jetzt Hans Guttenberger, Binder.


Beetlisten:

ohne Stadtviertel:
1396: Hans Dürre/Contz Volmer/Clementz/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/ihre Kind/von Bachenstein/ihre Kind/Hans Türer (StadtA Schwäb. Hall 4/1775) Heinz von Bachenstein an anderer Stelle!
1397: Hans Dürre/seine Mutter/Volmer/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/ihre Kind/Machtolffin/von Bachenstein Kind/Hans Türer (StadtA Schwäb. Hall 4/1776)
1398: Hans Dürre/seine Mutter/Contz Volmar/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/ihre Kind/Machtolffin/ihre Kind/Hans Türer (StadtA Schwäb. Hall 4/1777). Heinrich und Hertwig von Bachenstein an anderer Stelle!
1399: Hans Dürre/Volmer/Clementz/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/ihre Kind/von Bachenstein/ihre Kind/Hans Türer (StadtA Schwäb. Hall 4/1778)
1400: Hans Dürrre/seine Mutter/Volmar/Crafft von Rinderbach/Butzing/Sanrer? Visel/die von Swelbrunn/ihre Kind/die von Bachenstein/ihre Kind/Heinz Ernst/Götz Stikel/Hertwig von Bachenstein/Hans Türer/Radman, sein Knecht (StadtA Schwäb. Hall 4/1779)
1401: Hans Dürre/Volmer/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/Machtolffin/ihre Kind/Hans Türer (StadtA Schwäb. Hall 4/1780) Heinrich von Bachenstein und sein Sohn Herwig an anderer Stelle!
1402: Hans Dürre/seine Mutter/Volmer/Clemtentz/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrun/ihre Kind/von Bachensteins Kind/Machtolffin/Hans Turer (StadtA Schwäb. Hall 4/1781)
1403: Hans Dürre/Cuntz Volmer/Crafft von Rinderbach/die von Swelbrinn/Machtolffin/ihr Kind/Bethlin (StadtA Schwäb. Hall 4/1782) Herwig von Bachenstein an anderer Stelle mit vorher nicht erwähnten Anliegern!

1412: Hans und Heinrich von Bachenstein (zwischen Claus Suntheimer und Gut, ihre Schwester/Machtolffin/Götz zu Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1783)
1414: Hans und Heinrich von Bachensetin (zwischen Claus Eberhart/Schillerin und Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Machtolffin/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1784)
1415: Hans und Heinrich von Bachenstein (zwischen Claus Eberhart/Schillerin und Gut, ihre Schwester/Machtolffin/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1785)
1415: Hans und Heinrich von Bachenstein (zwischen Claus Eberhart/Schillerin und Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Machtolffin/Götz von Bachenstein/Beth, ihre Magd/Gerhus, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1786)
1416: Hans und Heinrich von Bachenstein (zwischen Claus Eberhart/Schillerin und Gut, ihre Schwester/Machtolffhinne/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1787)
1418: Hans von Bachenstein (zwischen Claus Eberhardt/Schillerin, Wegelins Frau und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Machtolffin/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1788)
1419: Hans von Bachenstein (zwischen Claus Eberhart/Schilherin und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Machtolffin/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Beth, ihre Magd) (StadtA Schwäb. Hall 4/1789)
1421: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Eberhart und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Götz von Bachenstein) (StadtA Schwäb. Hall 4/1790)
1422: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Eberhart und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Götz von Bachenstein) (StadtA Schwäb. Hall 4/1791)
1425: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Smaltrew und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Kathrin, ihre Magd/Götz von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Heinrich Turer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1793)
1430: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Smaltruin und Heinrich von Bachenstein/Gut von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Götz von Bachenstein/Walter Turer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1794)
1432: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Smaltrewin und Heinrich von Bachenstein/Gut, ihre Schwester/Walter von Bachenstein/Götz von Bachenstein/Wolfflin Schneyder/seine Tochter/ Heinrich Türerin) (StadtA Schwäb. Hall 4/1795)
1433: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Smaltrewin und Heinrich von Bachenstein/Gut von Bachenstein/Walter von Bachenstein/Götz von Bachenstein/Heinrich Türerin/Kuntz Gotmecherin/Conrad Suntheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1796)
1438: Hans von Bachenstein (zwischen Hans Smaltrewin und Walter von Bachenstein/Götz von Bachenstein/Eberhard Negenlin/Conrad Suntheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1797)
1442: Hans Bachensteins Sohn (zwischen Hans Schmaltruwin und Gut von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negenlin/Conrad Suntheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1798)
1443: Hans Bachensteins Sohn (zwischen Schmaltruwin und Gut von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negelin/Conrad Sontheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1799)
Kappel:
1444: Caspar Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Gut von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negelin/Conrad Sontheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1800)
1446: Caspar Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Gut von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negelin/Conrad Sontheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1801)
1447: Caspar Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Gut von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negelin/Conrad Sontheymer) (StadtA Schwäb. Hall 4/1802)
1449-1450: Casparlin Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Guta von Bachenstein/Anna Spiess/Eberhard Negenlin/Conrad Sontheymer/Heinrich Berler) (StadtA Schwäb. Hall 4/1803)
ohne Stadtviertel:
1451: Casparlin von Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Anna von Bachenstein) (StadtA Schwäb. Hall 4/1804)
Kappel:
1452: Casparlin von Bachenstein und Guta von Bachenstein (zwischen Schmaltruwin und Anna von Bachenstein/Eberhard Negelin/Conrat Sontheymer/Heinrich Berler) (StadtA Schwäb. Hall 4/1805)
ohne Stadtviertel:
1453-1454: Caspar Bachensteins Erben (zwischen Schmaltruwin und Anna von Bachenstein/Eberhard Negelin/Heinrich Berler, wie im folgenden Jahr Michael Senft) (StadtA Schwäb. Hall 4/1806)
1455: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1807)
Stadtviertel Kappeltor:
1456: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1808)
1457: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1809)
ohne Stadtviertel:
1458: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1810)
Stadtviertel Kappeltor:
1459: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1811)
ohne Viertel:
1460: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1812)
1461: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1813)
1462: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1814)
Stadtviertel Schuppach:
1462: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1815)
1463: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1816)
1464: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1817)
1465: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1818)
Stadtviertel Kappeltor:
1466: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1819)
1467: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1820)
Stadtviertel Schuppach:
1468: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1821)
1469: Michael Senft und Conrad Senften Kind (StadtA Schwäb. Hall 4/1822)
1470: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1823)
1471: Michael Senft (StadtA Schwäb. Hall 4/1824)

1472 und 1473 wurden in den Beetlisten, an der Stelle an der ab 1474 Gabriel Senft erscheint (zwischen Peter Secklerin und Peter von Rinderbach), Michel Senfts Erben genannt (StadtA Schwäb. Hall 4/1825 und 4/1826).

Gabriel Senft ist von 1474 bis 1525 als Hausbesitzer in der Schuppach (zu der das Haus Marktstraße 4 gerechnet wurde) belegt (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 534, Nr. 7086). Auch sein Bruder Michael Senft war 1474 bis 1503 dort ansässig (in einem Nachbarhaus?) (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 533, Nr. 7085).

Einzelnachweise 1526-1808

28. Juli 1526 (Urkunde D zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Die Brüder Dr. jur. Eitel Senft, kaiserlicher Kammergerichtsadvokat und Kanzler zu Ellwangen, und Gabriel Senft sowie ihr Schwager Heinrich Stamler, Bürger und Mitglied des Rates zu Ulm, anstatt seiner Ehefrau Petronella Senft verkaufen als Erben des verstorbenen Gabriel Senft des Alten, ihres Vaters bzw. Schwiegervaters, ihrem Bruder bzw. Schwager Rudolf Senft zu Schwäbisch Hall Haus und Hofreithe ihres Vaters. Diese liegen zwischen den Grundstücken Anton Hofmeisters und Jos Mangolts Erben. Zum Verkauf gehört auch eine Scheune hinter der Blendstatt (gelegen neben Fritz Schletz und Konz Vogelmanns Garten und Scheune), ein Weinberg genannt der Rückberg (ca. 1 ¼ Morgen und neben dem Weingarten der Berlerin und der Witwe des Schuchhansen liegend). Der Kaufpreis für alles beträgt 700 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 17/616).


23. Februar 1532 (Urkunde E zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Gabriel Senft und Ludwig von Morstein, beide zu Schwäbisch Hall und Vormünder der Kinder des verstorbenen Rudolf Senft, verkaufen das Haus ihrer Pflegkinder an Friedrich Schletz zu Schwäbisch Hall. Das Haus liegt zwischen den Häusern Anton Hofmeisters und der Witwe des Jos Mangolt und gegenüber dem Haus des Bartholomäus Schill. Der Kaufpreis beträgt 660 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 17/635).


1533 (Urkunde F zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Hans Feyerabend, Bürger zu Schwäbisch Hall, beurkundet, dass Junker Friedrich Schletz ihm erlaubt hat, einen Unterzug für seinen neuen Kamin in seinem Backhaus unter der Schuppach aus guter Nachbarschaft in seine Mauer zu legen. Leidet die Mauer Schaden, muss er den Unterzug wieder heraus nehmen (StadtA Schwäb. Hall 17/645).


22. Dezember 1539 (Urkunde G zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Stättmeister und Rat der Stadt Schwäbisch Hall verkaufen eine städtische Behausung samt Zugang zur Schuppach-Kirche an Friedrich Schletz, Bürger zu Schwäbisch Hall. Der Kaufpreis beträgt 310 Gulden. Sollte die Schuppach-Kirche abgebrochen werden, bleibt die Giebelmauer Friedrich Schletz’ erhalten. Im Höflein darf nichts höher gebaut werden als die von Schletz neu errichtete Mauer. Ebenso darf Wilhelm Seckel nicht über diese Mauerhöhe hinaus bauen; noch darf er zum Schaden von Schletz Mist an der Mauer lagern. Schletz muss dulden, dass das Regenwasser und anderes Wasser, das in Seckels Hof fällt, sowie Kühstrützen von ein bis zwei Kühen durch sein Haus hinausläuft (StadtA Schwäb. Hall 17/708).

[Bei diesem an Friedrich Schletz verkauften Haus handelt es sich um das hintere Haus Sibilla Egens, das dem Rat nach deren Tod zugefallen war. Das vordere Haus Sibilla Egens ging an Wilhelm Seckel:
1539: Verkauf des Hauses der Hofmeisterin an Wilhelm Seckel. Auf Seiten des Rates zu Weinkauf gegeben: 2 fl 2 Ort 1 ß 6 h (StadtA Schwäb. Hall 4a/24, Nr. 452, Ausgaben: Insgemein).
1540: Verkauf eines hinteren Häusleins an Friedrich Schletz durch den Rat: 110 fl (StadtA Schwäb. Hall 4a/24, Nr. 454, Einnahmen: Insgemein).
1541: Friedrich Schletz hat bezahlt an seinem hinteren Häuslein, das ihm der Rat zu kaufen gegeben hat: 105 fl (StadtA Schwäb. Hall 4a/25 I, Nr. 458, Einnahmen: Insgemein).]


18. August 1544 (Urkunde H zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Georg Gainpach, Mitglied des Rates, Michael Rys, Baumeister, Bernhard Ruff, Zimmermann, und Gall Frick, Steinmetz, alle Bürger zu Schwäbisch Hall, schlichten den Streit zwischen Junker Friedrich Schletz und Wilhelm Seckel wegen eines neuen Häusleins, das Wilhelm Seckel an seiner Mauer gegen Friedrich Schletz’ Haus hofwärts errichtet hat. Das Häuslein darf nicht verändert (erhöht) werden. Wilhelm Seckel muss auf seine Kosten eine steinerne Rinne zwischen den Häusern anlegen und ohne Nachteil für Friedrich Schletz erhalten. Das Rinnenwasser muss er durch einen Schnabel oder eine Nebenrinne in seinen Hof leiten. Der Laden an dem Häuslein darf nur zur Reinigung der Rinne geöffnet werden (StadtA Schwäb. Hall 17/751).

1545 verfasste Katharina Egen, die Ehefrau des Friedrich Schletz, ihr Testament. Sie vermachte den Brüdern ihres Mannes Philipp und Michael Schletz ein Legat von 1.000 Gulden, wenn ihr Mann vor ihr sterben sollte. Sollte ihr Mann sie überleben, ist das Legat hinfällig (StadtA Schwäb. Hall 6/24). Katharina Egen, Tochter des Daniel Egen und damit Nichte der Sibilla Egen, gehörte 1538 zu den Erben und Erbinnen ihrer Tante (deren Vermögen zu einem beträchtlichen Teil in Stiftungen floss) (StadtA Schwäb. Hall 17/697).  Zwischen 1538 und 1545 scheint Katharina Egen dann Friedrich Schletz geheiratet zu haben.

Friedrich Schletz verstarb am 14. Februar 1548 (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 564, Nr. 7527).

Danach verehelichte sich Katharina Schletz ein weiteres Mal mit Dr. Philipp Ehrer (StadtA Schwäb. Hall 6/42).

Am 9. Februar 1562 starb Katharina Egen, die Witwe des Friedrich Schletz und des Philipp Ehrer. Ihre Erben/Erbinnen waren N. Schletz, Katharina Berlin von Dinkelsbühl, Katharina Egen, verheiratet mit Hermann Horn, Elisabetha Egen, verheiratet mit Christoph Krell, sowie Christoph Egen zu Tettnang (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 198). In ihrem Testament verfügte Katharina, dass, falls sie in Schwäbisch Hall sterben sollte, sie neben ihrem ersten lieben Hauswirt Junker Friedrich Schletz in dessen Grabstätte begraben werden wolle. Sollte sie in Waldenburg sterben, wollte sie dort neben ihrem zweiten Gemahl Philipp Ehrer beigesetzt werden. Sie erhielt das Legat von 1.000 Gulden zugunsten ihrer Schwäger Michael und Philipp Schletz bzw. deren Nachkommen aufrecht. Jeder der mittlerweile zehn Erben sollte je 100 Gulden erhalten. Ihre Schwester Maria Egen hatte mit Hans Berlin zu Dinkelsbühl eine Tochter Katharina Berlin erzeugt. Da bei der Erbteilung ihres Vetters Hans Egen ihr Bruder Hans Egen vor ihr selbst und ihrer Schwester Maria bevorzugt wurde und da sie (Katharina) ihre Schwester Maria von einer Klage abgehalten hatte, um die Einigkeit unter den Geschwistern nicht zu zerstören, hatte sie ihrer Schwester versprochen, ihrem „Bäsle“ (d.i. ihrer Nichte) Katharina Berlin ein „Prälegat“ zum Ausgleich zu verschaffen. Katharina Ehrer vermachte also Katharina Berlin ihr Haus und ihre Scheune in Schwäbisch Hall sowie ihren Garten vor dem Kelckerstürlein (auch in Schwäbisch Hall). Katharina Berlin soll allerdings von diesem Vorempfang den Kindern des Hans Egen, Hans Christoph und Elisabetha, je 100 Gulden auszahlen, sonst aber nichts. Katharina Berlin sollte, solange sie ledig blieb, im Bürgerrecht von Schwäbisch Hall bleiben. Auch nach einer Verheiratung sollten sie und ihr Mann fünf Jahre Bürgerin und Bürger bleiben und das legierte Haus bewohnen. Das Bürgerrecht sollten sie nur nach reiflicher Überlegung aufgeben. Zum Testamentsvollstrecker und Berater der Katharina Berlin setzte Katharina Ehrer ihren vertrauten Freund Dr. Georg Rudolf Widman ein (StadtA Schwäb. Hall 6/42).

Irgendwann in den Jahren danach heiratete Katharina Berlin Georg Schantz.

16. August 1573 (Urkunde J zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Georg Schantz, gräflich königsteinischer Mitbefehlshaber zu Wertheim, verkauft an Joß Vindimkeller, Bürger zu Schwäbisch Hall, seine Behausung und Hofreithe samt dem Hof dahinter. Anlieger sind Anna Wagenmann, Jörg Baumeisters Witwe und die Schuppach-Kirche. Das Haus hat die Ehefrau des Georg Schantz, Katharina, geb. Berlin, von ihrer Base Katharina Erer, geb. Egen, ererbt. Der Kaufpreis beträgt 1.150 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 17/1063).


[17. Oktober 1573: Joß Vindimkeller, Bürger, verkauft an Jacob Hagenlocher sein Haus, Hofreithe und Garten in der Gelbinger Gasse auf dem Säumarkt (zwischen Hans Lienhard, Pulvermacher zu beiden Seiten gelegen) um 280 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 4/774, fol. 170R).]

[18. Juli 1574: Joß Vindimkeller besitzt einen Hof zu Hagenbach neben Gilg Kleiner (StadtA Schwäb. Hall 4/775, fol. 139V-R). Der Hof gehört dann 1576 ebenfalls – wie das Haus in der Marktstraße – Hans Busch.]


Joß Vindimkeller war seit 1566 mit Margaretha Feyerabend verheiratet (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 227, Nr. 2123, die 1575 als Witwe erscheint und offenbar in weiterer Ehe Hans Busch, damals Gastwirt zu Steinbach, ehelichte. Ab 1579 betrieb Hans Busch die Gastwirtschaft zum Löwen im Haus Obere Herrngasse 1 (s. Hausgeschichte dort).


22. Januar 1576: Hans Busch und seine Hausfrau Margaretha bekennen gegenüber dem Rat, 160 Gulden Nachsteuer bezahlen zu müssen. Bürge ist Anton Feyerabend (StadtA Schwäb. Hall 4/777, fol. 12R).


20. März 1576: Hans Busch und seine Hausfrau Margaretha bekennen Magister Paul Seckel eine Schuld über 400 Gulden, die aus einer Bürgschaft herrührt. Zum Unterpfand setzen sie ihr Haus und Hofreithe unter der alten Trinkstube zwischen Anna Wagenmann und Jerg Baumeister gelegen. Das Haus gültet außerdem 2 fl jährlich und es stehen die 200 fl für Barbara Büschler darauf (StadtA Schwäb. Hall 4/777, fol. 86V-R).


20. März 1576: Hans Busch und seine Hausfrau Margaretha bekennen gegenüber Barbara Büschler, Ehefrau des Bartholomäus Schuhmann, Schultheiß zu Iphofen, eine Schuld von 200 Gulden, die sie auf Bartholomäus 1576 bezahlt haben sollten, aber nun ein weiteres Jahr anstehen lassen. Zum Unterpfand setzen sie ihren Hof zu Hagenbach (zwischen dem Hirtenhaus und Gilg Kleiner gelegen). Der gültet dem Rat das Eigen, außerdem an ablösigen Zinsen dem Rat 4 Gulden, Anna Wagenmann 2,5 Gulden und dem Schletz 8 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 4/777, fol. 85R).


5. Mai 1577: Hans Busch zu Steinbach bekennt Bartholomäus Schuhmann, Schultheiß zu Iphofen und Keller zu Raigelsberg, eine Schuld von 200 Gulden, die er auf Bartholomäus 1577 bezahlen will. Am 13. Juni 1577 hat die Hausfrau Margaretha dieser Schuldverschreibung zugestimmt (StadtA Schwäb. Hall 4/778, fol. 82R).


14. September 1577: Veit Eisenmanger bekennt Bartholomäus Schuhmann, Schultheiß zu Iphofen, eine Schuld von 200 Gulden auf seinem Haus zwischen Anna Wagenmann und Alt Michel Horlacher gelegen. Das gültet 2 Gulden Leibgeding an Junker Jörg Schantz zu Wertheim, ist aber sonst unversetzt (StadtA Schwäb. Hall 4/778, fol. 128V).


24. Dezember 1577 (Urkunde K zur Urkunde vom 10. Mai 1588): Hans Busch zu Steinbach (bei Comburg) und seine Ehefrau Margaretha Feyerabend verkaufen an Veit Eisenmanger, Mitglied des Rates zu Schwäbisch Hall, ihr Haus und ihre Hofreithe unter der alten Trinkstube. Anlieger sind Anna Wagenmann, Alt Michel Horlacher und die Schuppach-Kirche. Der Kaufpreis beträgt 1.050 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 17/1088).


[9. März 1578: Veit Eisenmanger verkauft an seinen Schwiegersohn David Stadtmann sein Haus und Hof samt der Abseite (auf der jetzt ein Haus steht) am Milchmarkt am Eck (zwischen Hans Stöckhlin, Hans Kercher und Jörg Roßnagel gelegen) um 550 oder 600 Gulden (StadtA Schwäb. Hall 4/779, fol. 53R).]


10. Mai 1588: David Stadtman, Mitglied des Rats, und Salomon Seiferheldt verkaufen im Namen ihrer Ehefrauen Afra und Florentina sowie ersterer und Melchior Horlacher als Vormünder der Kinder des außer Landes weilenden jungen Michel Horlacher und seiner verstorbenen ersten Ehefrau Florentina, alle Bürger und Bürgerinnen zu Schwäbisch Hall, und Erben des verstorbenen Veit Eisenmangers, Mitglied des Rats, ihr Haus und ihre Hofreithe unter der alten Trinkstube um 1.250 Gulden an Magdalena, Witwe des Veit Eisenmanger. Anstößer des Grundstücks sind Josef Feyerabend und Michel Horlacher. Die weiteren Rechte sind in den beigelegten alten Urkunden A bis K festgeschrieben. Im Verkauf eingeschlossen ist auch 1/2 Tagwerk Wiese in der Aw gegen die Landstrasse (Anstößer: Anna, Witwe des Hans Kraus, und Balthas Eisenmanger) (17/1156).

Veit Eisenmanger, Seiler und ab 1563 Ratsherr, starb 1587. Er war in erster Ehe mit Florentina Widman, in zweiter mit Catharina Seiferheld und in dritter mit Magdalena Schnürlin (ab 1560) verheiratet. Magdalena heiratete am 1. Juni 1591 Adam Wehr (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 202, Nr. 1802). Adam Wehr saß ab 1590 im Haller Rat, lebte im Haus seiner Frau an der Schuppach. Er war 1557 in Boppard geboren, praktizierte in Speyer und arbeitete vor seiner Haller Zeit als badischer Kammersekretär in Durlach. 1604/1608 war er Stättmeister in Hall. Er starb am 18. Februar 1610 (Wunder/Lenckner: Bürgerschaft, S. 641, Nr. 8884).


20. April 1613: Bei der Erbteilung der Magdalena Wöhr, Witwe des Adam Wöhr, Stättmeister, geht das Haus für 1.300 Gulden an die Miterbin Margaretha Schweicker, Ehefrau des Joachim Schweicker. Die anderen Erben/Erbinnen waren: Catharina, David Lackorns Ehefrau, Augustin Horoldt, Pfarrer zu Michelbach, und die Kinder des Johann Mauckh, Pfarrer zu Neunbronn. Im Inventar werden die im Haus vorhandenen Räume genannt: Stube, Schreibstüblein, Kammer, Bühne, Küche, mittlere Stube, Boden, Stüblein, eine weitere Kammer, die mittlere Kammer, die hintere Kammer, Boden, das hintere Haus, der Hof, die Tenne, der Keller, die Speisekammer (StadtA Schwäb. Hall 14/326).

Beetbücher:

1613-1614: Adam Wöhrs, Stättmeister, Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1894, fol. 5R).
1615-1616: Joachim Schweicker (StadtA Schwäb. Hall 4/1895, fol. 5R).
1617-1618: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1896, fol. 5V).
1623-1624: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1897, fol. 3V).
1625-1626: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1898, fol. 4V). Endres Romig Alt unmittelbar vor Joachim Schweickers Witwe genannt.
1627-1628: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1899, fol. 4V). Endres Romig unmittelbar vor Joachim Schweickers Witwe genannt.
1630-1632: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1900, fol. 4R). Endres Romig und seine Hausfrau Sabina unmittelbar vor Joachim Schweickers Witwe genannt.
1633: Joachim Schweickers Witwe (StadtA Schwäb. Hall 4/1901, ohne Blattzählung: Schuppach bis zur Sporersgasse). Endres Romig und seine Hausfrau Sabina unmittelbar vor Joachim Schweickers Witwe genannt.
1651: David Lackhorn, junior (StadtA Schwäb. Hall 4/1902, fol. 7R)

Genealogische Notizen:

Joachim Schweicker, Schneider und Mitglied des äußeren Rates (geboren 11. Juni 1562, gestorben 24. März 1616), war seit 4. Februar 1584 mit Margaretha Mauck (geboren 1560 in Gemmrigheim, gestorben 23. November 1634) verheiratet (StadtA Schwäb. Hall 2/69, S. 457: 74 Jahre alt, 32 Jahre verheiratet, 13 Kinder, 18 Jahre Witwe). Aus der Ehe stammte die Tochter Margaretha (geboren 28. Februar 1605), die ab 12. Oktober 1624 mit Andreas Romig, Rotgerber, Heiligenpfleger zu St. Johann und Mitglied des äußeren Rates, verheiratet war. [Andreas Romig starb am 21. Juli 1635 in St. Johann, 11 Jahre verheiratet, 7 Kinder, davon drei überlebende: StadtA Schwäb. Hall 2/12, S. 7f]. Margaretha heiratete am 15. März 1636 in zweiter Ehe Johann Peter Wenger. Sie starb am 3. Januar 1646 im Alter von 41 Jahren (StadtA Schwäb. Hall 2/12, S. 147f). Aus ihrer ersten Ehe stammte die Tochter Clara Catharina (geboren 19. März 1629, gestorben 3. April 1691), die am 10. August 1647 David Lackorn, Kanzlist, später Stadtschultheiß, ehelichte (StadtA Schwäb. Hall 2/72, S. 581f: 34 Jahre verheiratet, 13 Kinder, davon fünf überlebende).

Das Haus wurde also offenbar von Magdalena Wöhr an Margaretha Schweicker, von letzterer an Margaretha Romig/Wenger und schließlich an Clara Catharina Lackorn vererbt, wobei Margaretha Romig/Wenger nicht im Haus in der Marktstraße lebte, sondern im Weiler ansässig war.

20. Februar 1646: Bei der Erbteilung der Margaretha Wenger, Ehefrau des Johann Peter Wenger, Bürger jenseits Kochens in Schwäbisch Hall, wurden als Erben ihre Kinder erster Ehe mit Andreas Romig: Clara Catharina, Georg Andreas und Hans Ezechiel, sowie ihre Kinder zweiter Ehe mit Johann Peter Wenger: Hans Peter, Susanna Maria und Melchior aufgeführt. Zur Erbschaft gehörte ein Haus vom Markt herab (zwischen Frau Catharina Hermann und Hans Feuchter, Bäcker gelegen), samt einem hinteren Haus, das an die Schuppach-Kirche stieß. Das Haus wurde auf 1.300 Gulden geschätzt. Die Kinder erster Ehe erhielten Anteile an diesem Haus, den größten bekam Clara Catharina (40%), ihre beiden Brüder je 30% (StadtA Schwäb. Hall 14/797).


25. Mai 1685: Clara Catharina Lackhorn, Witwe des David Lackhorn, Stadtschultheiß, geb. Romig, verkauft an ihren Tochtermann Johann Andreas Vockerodt, Jurist und Stadtschultheiß, ihre von ihren Eltern ererbte Behausung (zwischen dem unteren Haus der Frau von Berg, geb. von Sternenfels, jetzt Senfftin von Suhlburg, und Hans Feuchters, Bürgers und Bäckers, Haus gelegen). Mitverkauft wird folgendes Mobiliar: der Schreibbehälter mit Schubladen im Schreibstüble, der Lotterbettladen, der gelbe Südel, der Gießfassbehälter in der unteren Stube, der Leuchter auf der unteren Bühne, dem „Waßerfräule“, Gießfassbehälter und darin befindlichen zinnernen „Aichelgießfass“ in der hinteren Stube samt den im Haus ihr gehörigen wenigen Hirschgeweihen und allem anderen, was „erdt-, wüdt- und nagelvösst“ ist. Der Kaufpreis beträgt 1.300 Gulden plus (wegen der Mobilien und anstatt des Weinkaufs) 40 Gulden 15 Schilling. Die Verkäuferin behält sich auf Lebenszeit den freien Sitz im Haus bevor (4/665, fol. 122V-124R)

Clara Catharina Lackorns Nachlassverzeichnis wird 1691 angelegt. Sie hat keinen Besitz am Haus mehr (14/1447).


12. Juli 1710 von Johann Peter Seiferheld, Mitglied des äußeren Rates und Handelsmann, um 2.590 Gulden erkauft (4/881, fol. 81V)

1710: Am 12. Juli 1710 für 2.590 Gulden erworben durch Johann Peter Seiferheld, Handelsmann und Mitglied des Äußeren Rates.

Kaufvertrag v. 12. Juli 1710: Johann Andreas Vockerodt, Jurist und älterer Konsulent, verkauft an Johann Peter Seiferheld, Mitglied des Spitalgericts und Lebküchner, sein Haus unter dem Markt (gelegen zwischen dem Bergischen hinteren Haus und Johann Jacob Feuchter, Bürger und Bäcker) samt den beiden dahinter liegenden Höfen. Verkauft werden auch die Fässer im großen Keller und der große Leuchter oder "so genannte König David" auf der mittleren Bühne samt allen vorhandenen Hirschköpfen und "Waßerfreule" auf der oberen Bühne. Zum Haus gehören auch der im Waschhaus eingemauerte Kessel, der Küchenbehälter in der Küche, der Schubladenstand in der Speisekammer, zwei runde Tische auf dem sog. "Geigersbäncklen" in  der Tenne und der oberen Bühne. Der Kaufpreis beträgt 2.590 Gulden. 1.390 Gulden werden bar bezahlt, die übrigen 1.200 Gulden in Raten zu 100 Gulden von 1711 bis 1722. (StadtA Schwäb. Hall 4/672, fol. 58V-60V)


1758 hat Herr Stadtschreiber Döllin das Haus im Namen seiner Ehegattin als einziger Seiferheldischer Tochter ererbt (4/881, fol. 81V)

11. Dezember 1758: Nachlassinventar der Anna Maria Seiferheld, Witwe des Johann Peter Seiferheld, Mitglied des äußeren Rates. Die einzige Erbin ist Anna Maria Döllin, Ehefrau des Johann Peter Döllin, Stadtschultheiß.
Zum Vermögen gehört das Haus nebst Höflein und Garten unterm Markt in der Straße gegen das Stätt-Tor. Anlieger sind die Christfelsische Apotheke und das Backhaus des N. Reitz, Mitglied des äußeren Rates. Der verstorbene Herr Seiferheld hat das Haus von Konsulent Vockerodt erworben. Folgende Kaufbriefe sind vorhanden: 1380, 1526, 1532, 1533, 1539, 1544, 1573, 1577, 1588, 1685 und 1710. Das Haus wird auf 2.500 Gulden geschätzt. Das Haus hat verschiedene Dienstbarkeiten in und durch das Haus von Barbier Ines (s. das Protokoll der Baudeputation v. 20. September 1729) (14/2857).

11. Februar 1807: Nachlassinventar der Anna Maria Döllin, Witwe des Johann Peter Döllin, Senator und Heiligenpfleger. Erben sind: Magdalena Sybilla Braz, Ehefrau des Johann Jaocb Braz, Mitglied des Inneren und Geheimen Rates; Anna Elisabetha Franck, Ehefrau des Johann Friedrich Franck, Mitglied des Inneren Rates und Amtmann über der Schlicht; die Kinder des Johann Carl Döllin, Premierleutnant bei dem badischen Kreisinfanterieregiment.
Zum Vermögen gehört ein dreistöckiges Haus in der Straße, die vom Markt zum Stätt-Tor rechter Hand führt, nebst Anbauten, Hofreithe, Garten, Brunnen und Waschhaus. Links grenzt das Haus an Herrn Handelsmann Sandel, rechts an das Haus des Bäckers Engelhardt. Das Haus wird auf 4.000 Gulden veranschlagt. Das Haus geht an die Tochter Anna Elisabetha Franck (18/111).


1807 wird Herr Amtmann Franck als Besitzer genannt (4/881, fol. 81V)

Am 19. Oktober 1808 von Georg Nicolaus Pabst, Conditor, um 5.500 Gulden erkauft (4/881, fol. 81V)

1904 Konditor Keefer (4/881, fol. 81V)

Beschreibungen

1827: Wohnhaus auf dem Säumarkt mit 21,4 Ruten mit 2 Remisen, Schweinstall und Hof

 

Marktstraße 4 (Flst.Nr. 0-95/3). Wohnhaus. Verputztes barockes Gebäude, mit reich gestaltetem Erdgeschoss aus Sandstein, geohrte Fenster, Stuckdecken mit Fresken. 1730. § 28 ( aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Quellen

Archivalien:

  • 4/881 (Unterpfanfsbuch Vorstädte), Bl. 81