Gebäudeverzeichnis

Klosterstraße 2 - Gastwirtschaft "Krone" (bis 1878)

Adresse: Klosterstraße 2
Primärkatasternummer: 15
Besitzer: 1827
Fluhrer, Johann Joseph, Kronenwirts Witwe


Besitzerliste

1608: Michael Ripperger, Gastwirt zur Krone (14/274)

1608: Verkauf des Gasthauses an Martin Wagner (14/274). Vgl. a. 4/655, fol. 280R (dort wird Conrad Holderbusch als Verkäufer genannt und die Wirtschaftsgerechtigkeit nicht erwähnt).

1635 fasste der Rat den Beschluss, die Gastwirtschaft zur Krone wieder aufzurichten (4/432, S. 272)

1652, 1657: Hans Hermann wird als "alter Gastwirt" zur Krone genannt (14/852 und 14/887)

1675: Lorenz Gräter verkauft das Gasthaus zur Krone an Caspar Weidner (14/1131). Lorenz Gräter, Mitglied des Spitalgerichts, verkauft seine Gastwirtschaft zur Krone am Langenfelder Tor an Caspar Weidner, Bäcker. Als Anlieger werden Joseph Horlacher und Peter Saimoth, beide Bäcker, genannt. Im Verkauf sind 2 Fässer zu je 2 Fudern, 1 Haferkasten und 1 Tisch inbegriffen. Der Kaufpreis betrug 380 fl. (4/844, fol. 142V, Datum des Kaufvertrags: 1.12.1674)

1696: Hans Caspar Weidner, Gastwirt zur Krone (14/1556 und 14/1569)

15.12.1697: Die Weidnerschen Erben verkaufen die Gastwirtschaft zur Krone an Hans Jörg Klein, hällischer Hauptmann zu Tüngental, um 630 fl. Klein bittet um die obrigkeitliche Genehmigung einen neuen Schild - nämlich einen Fuchs - aushängen zu dürfen. Er bittet außerdem um die Aufnahme in das Bürgerrecht. Schließlich möchte er sein Gut in Tüngental behalten und als Bürger verbeeten. (4/668, fol. 320R-321R)

1710: Johann Christoph Franck kauft die Gastwirtschaft zur Krone für 1.400 fl.

19.8.1710: Andreas Reitelhuber, Gastwirt zur Krone, verkauft an Johann Christoph Franck, Metzger aus Brachbach. seinem Tochtermann, seine Gastwirtschaft zur Krone am Langenfelder Tor um 1.400 fl. Ein Sohn Reitelhubers war Georg Adam Reitelhuber, Bader zu Sulzdorf, der beim Stadtbrand im "Helm" (der dann seinem Schwager Johann Christoph Franck gehörte) 1728 ums Leben kam. (4/672, fol.63V-65V)

1724/1725: Johann Christoph Franck, Gastwirt zur Krone (4/1538a und 4/1539)

1722: Kronenwirt Franck kauft auch die Gastwirtschaft zur Rose. 1727: Kronenwirt Johann Christoph Franck kauft das Gastshaus zum Helm am Milchmarkt (13/122)

14.10.1727: Johann Christoph Franck verkauft die Gastwirtschaften zur Krone und zur Rose an seinen Schwiegersohn Georg Michael Häffelin

1732: Georg Michael Häffelin, Gastwirt zur Krone. Häffelin gehört auch die Gastwirtschaft zur Rose (der Krone gegenüber). Das Haus verkauft er in diesem Jahr an den Chirurgen Johann David Hirsch - aber ohne die Wirtschaftsgerechtigkeit. (13/232)

16.2.1751: Georg Michael Häffelin verkauft die "Krone" an seinen Schwiegersohn Johann Georg Happoldt.

1751: Georg Michael Häffelin verkauft die Gastwirtschaft zur Krone an seinen Schwiegersohn Johann Georg Happoldt, Metzger aus Obersteinach (13/589). Georg Michael Häffelin erwirbt im siebten Jahr die Ziegelhütte vor dem Langenfelder Tor (14/2614).

1759 verkauft Häffelin auch die Hälfte der Ziegelhütte an seinen Schwiegersohn, den Kronenwirt Johann Georg Happoldt (13/899)

19.5.1779: Johann Georg Happoldt verkauft die Schildwirtschaftsgerechtigkeit zur Rose an David Wilhelm Gronbach, Sattler am Spitalbach.Am 10.8.1782 wird die Schildgerechtigkeit zur Rose von Gronbach weiter an Georg Andreas Seckel, Gassenwirt am Biermannseck, verkauft.1803 wurde die Schildgerechtigkeit zur Rose an Christoph Friedrich Kochendörfer, Bäcker in der Neuen Straße, verkauft (später: Gastwirtschaft zum Kurfürsten).

3.11.1783: Johann Georg Hapoldt verkauft die "Krone" an Johann Michael Häffele, Bäcker.

21.2.1785: Johann Michael Häffele verkauft die "Krone" an seinen Schwiegersohn Friedrich Gronbach.

1795/1796: Friedrich Gronbach, Gastwirt zur Krone

1827: Fluhrer, Johann Joseph, Kronenwirts Witwe

1836 wurde die Gastwirtschaft "Krone" von Henle Reiß erkauft. Verkäufer war Metzger Schurer. Henle Reiß war Jude und betrieb die Wirtschaft als jüdisches Speiselokal (StadtA Schwäb. Hall 19/826, S. 71).

1860 übertrug er die Wirtschaft an seinen Sohn Jacob Reiß, der aber schon 1866 an Friedrich Schmid verkaufte. Damit endete die jüdische Geschichte der "Krone" (StadtA Schwäb. Hall 19/838, S. 536).

1870 erwarb Leonhard Messerschmid, dann Karl Illig, schließlich 1876 der Restaurateur Otto Flumm die Gastwirtschaft (StadtA Schwäb. Hall 19/840, S. 395). Diesem gehörte auch das Nebenhaus Klosterstraße 1, das er 1878 an Joseph Berroth verkaufte. Gleichzeitig verzichtete Flumm darauf, im Haus Klosterstraße 2 jemals wieder eine Gastwirtschaft zu betreiben. Die Wirtschaftsgerechtigkeit ging auf das Nachbarhaus Klosterstraße 1 über (StadtA Schwäb. Hall 19/839, S. 711 und 19/842, S. 981f).

1882 wurde Klosterstraße 2 an den Privatier Friedrich Reichhardt verkauft (StadtA Schwäb. Hall 19/839, S. 711).

Befunde aus Bauforschung

Holzteile aus dem 14. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1355/1356. (StadtA Schwäb. Hall BF 263)

Gerüst dendrochronologisch datiert auf 1355/56. (BF Lohrum/Bleyer)

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 12,4 Ruten, Stallung 1,6 und Hof 0,8 Ruten, insgesamt 14,8 Ruten Auf dem Rosenbühl

Einträge in den Denkmallisten

Das dreigeschossige, giebelständige Fachwerkwohnhaus mit Steinsockel, erbaut 1592, ist das ehemalige Wohnhaus der Haller Patrizierfamilie Clausnitzer. Das Zierfachwerk des Giebels und die Erdgeschossgliederung enthalten in der ansonsten reduzierten Fassade alte Substanz. Gegen Ende des 19. Jh. wurde das Innere z.T. umgestaltet (Wohnstube im Erdgeschoss getäfelt und mit Landschaftsmalerei ausgeschmückt). (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 268)

Klosterstraße 2 (Flst.Nr. 0-118/7). Ehem. Gasthaus Krone. Viergeschossiges, giebelständiges Fachwerk-Wohnhaus, Sichtfachwerk im Giebel, ausgeprägter Vorstoß auf Knaggen, profilierte Vorstöße in den Ober- bzw. Dachgeschossen, Satteldach. Kern mittelalterlich, Zierfachwerk im Giebel, im 17. Jahrhundert umgestaltet. § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)