Gebäudeverzeichnis
Klingenweg 2
Primärkatasternummer: 90a
Besitzer: 1827
Göller, Johann Baltas, Beisitzer
Besitzerliste
1827 (Primärkataster): als Besitzer genannt: Johann Baltas Göller, Beisitzer
1841: Georg Balthas Göller verkauft das Haus mit allem Zubehör an den Beisitzer, Taglöhner und Maurergesellen Johann Georg Martin Wengert (*11.11.776 in Schwäbisch Hall) und seine Ehefrau Sophia Juliana geb. Seiter (*20.3.1778 in Mittelfischach, Eheschließung am 16.4.1809 in Schwäbisch Hall) (s. auch Kaufbuch Bl. 259b).
1854: Nach dem Tod des am 5. September 1854 verstorbenen Johann Georg Martin Wengert fällt die Erbschaft an die Witwe Sophia Juliana geb. Seiter. Das Paar hat keine direkten Erben, da die drei zwischen 1810 und 1813 geborenen Kinder des Paares alle als Säuglinge oder Kleinkinder gestorben sind.
1856: "Wengerts Wittwe" Sophia Juliana geb. Seiter verkauft das Anwesen an den Beisitzer und Viehhalter Johann Bernhard Köhler (*9.11.1798 in Erlach) und dessen dritte Ehefrau Dorothea Barbara geb. Seiter (*8.12.1814 in Michelbach/Bilz, Eheschließung am 3.2.1856) unter Vorbehalt eines "Wohnrechts und Mitgenusses". Dorothea Barbara ist eine Verwandte der Witwe (vermutlich eine Nichte) und wurde bereits in einem 1845 abgeschlossenen Ehe- und Erbvertrag des Ehepaares Wengert als Alleinerbin eingesetzt (s. auch Kaufbuch Bl. 195).
1861: Nach dem Tod der Barbara Köhler geb. Seiter am 18. Juli 1861 - sie hat sich laut Familienbuch durch Erhängen das Leben genommen - bringt der Witwer Johann Leonhard Köhler das Haus in seine vierte Ehe ein, die er am 2. Februar 1862 mit Eva Rosine Jacobine Dietrich geb. Eisenmann (*5.12.1815 in Schwäbisch Hall) schließt. Diese war zuvor (seit 25. Apr 1837) mit dem Viehhalter David Dietrich (30.1.1812 in Schwäbisch Hall, gest. 18.9.1852 ebd.) verheiratet und hatte mit diesem sechs Kinder, von denen aber nur drei das Erwachsenenalter erreichten.
1865: Johann Bernhard Köhler stirbt am 22. März 1865. Da es aus seinen insgesamt vier Ehen keine Kinder gibt, fällt sein gesamter Besitz an seine vierte Ehefrau und nunmehrige Witwe und Alleinerbin Eva Rosine Jacobine Köhler.
1868: Leonhard Köhlers Witwe Eva Rosine Jacobine Köhler verw. Dietrich geb. Eisenmann verkauft "das ganze Besitzthum" an ihre aus ihrer ersten Ehe mit dem Viehhalter David Diet(e)rich stammende Tochter Catharine Dietrich (13.9.1840 in Schwäbisch Hall) und deren Ehemann Johann Wittmann, Rottenmeister im Kgl. Ehreninvalidenkorps auf der Comburg (*7.12.1840 in Oberdorf, Pfarrei Neunbronn, Oberamt Mergentheim), unter Vorbehalt eines lebenslangen Wohnrechts im Haus. Die Eheschließung der neuen Hausbesitzer ist am 26. Apr. 1868 in Schwäbisch Hall erfolgt (s. auch Kaufbuch Bd. 16 S. 35).
1878: Mit dem Tod von Eva Rosine Jacobine Köhler am 3. Mai 1878 erlischt ihr Wohnrecht im Haus.
1894: Catharine Wittmann geb. Dietrich stirbt am 26. Januar 1894. Laut dem daraufhin beschlossenen Aufschub der Eventualteilung (Nachlassteilung) hat der Witwer Johann Wittmann "das Recht zu Verwaltung u[nd] Nutznießung des ganzen Vermögens u[nd] ist zu einer Veräußerung oder Verpfändung der Liegenschaft die Zustimmung der Kinder nicht erforderlich". Miterben Johann Wittmanns sind die voreheliche Tochter Magdalene Rosine (*29.12.1863) und die beiden überlebenden ehelichen Kinder Frida (*14.8.1870) und Friedrich Johann Leonhard (*29.10.1872) (s. auch Eventualteilung 18/7800).
1898: Nach dem Tod des Witwers Johann Wittmann am 11. Augbust 1898 fällt das Haus als Erbe an seinen Sohn, den Musiker Friedrich Wittmann (s. auch Realteilung 18/08819 u. Beibringensinventar 18/8484),
Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 8,1 Ruten, Hof 4,1, insgesamt 12,3 Ruten
um 1840 Güterbuch): "Gebäude 8,1 Rthn. IX 90a. Ein zweistokigtes Wohnhaus, wobei 4,1 Rthn. Hofraum, zu Unterlimpurg, neben Georg Röger und Michel Ganser" (19/833, S. 99)
Quellen
Archivalien:
- StadtA Schwäb. Hall 18/00700 (Realteilung des Johann Georg Martin Wengert, Taglöhner, 1854)
- StadtA Schwäb. Hall 18/01378 (Eventualteilung der Barbara Dorothee Köhler geb. Seitter, 1861)
- StadtA Schwäb. Hall 18/08819 (Realteilung des Johann Wittmann, 1898)
- StadtA Schwäb. Hall 19/833 (Güterbuch Bd. 8), S. 99
- Ancestry.com: Württemberg, Deutschland, evangelische Kirchenbücher, 1500-1985 [database online]
Pläne und Ansichten vor 1827:
- StadtA SHA 16/0021 (Flurkarte Unterlimpurg 1703, Ausschnitt)