Gebäudeverzeichnis

Im Weiler 19

Adresse: Im Weiler 19
Primärkatasternummer: 548
Besitzer: 1827
Heintz, Johann Georg, 1/3; Koppenhöfer, Georg Jacob, Maurer, 2/3


Besitzerliste

1712 besaß Johann Peter Hofmann, Tuchmacher, die ganze Behausung. Dann wurde ein Drittel an Johann Caspar Beltz verkauft, von dem es später an Friedrich Kochendörfer gelangte.

Die übrigen zwei Drittel des Hauses besaß zunächst die Witwe des Johann Georg Hauber. 1761 verkaufte sie an Apollonia Friedrich diese zwei Drittel um 202 Gulden 15 Schilling (Kauvertrag 13/978). Ein späterer Besitzer dieser zwei Drittel wurde Jörg Michael Frey, Beisitzer und Fuhrknecht, der seinen Hausanteil für 230 Gulden erwarb.

1770 ging dieser Hausteil um 300 Gulden an Johann Jacob Dambach, Beisitzer. Diesem folgte seine Witwe, die 1782 als Besitzerin genannt wird. 1785 erwarb den Hausteil ihr Sohn Georg Albrecht Dambach, Beisitzer, für 300 Gulden.

Diesem wiederum folgten Johann Philipp Koppenhöfer, Beisitzer, und Jakob Koppenhöfer, Beisitzer und Maurer, nach.

 

Das übrige Hausdrittel gehörte wie erwähnt zunächst Johann Caspar Bölz, dann

Friedrich Kochendörfer. Anschließend wurde es von der Besitzerin der übrigen zwei Drittel - Johann Georg Haubers Witwe - erworben, so dass sich das ganze Haus wieder in einer Hand befand. Allerdings nicht für lange, denn 1761 kaufte Johann Michael Scheu, Spitalhirt, ein Drittel des Haues von der Witwe Hauber (Kaufvertrag 13/976). 1768 erwarb diesen Anteil Johann Michael Waldvogel, Ansprezer, von Scheu. Waldvogel verkaufte schon 1769 weiter an Georg Friedrich Scheu, Beisitzer, um 195 Gulden.

 

1782 wird Georg Friedrich Scheu, Beisitzer, als Besitzer genannt, dessen Nachfolger Johann Christoph Scheu, Schneider, Georg Michael Laydig, Schutzverwandter, und Johann Georg Heinz, Beisitzer, wurden.

 

erste Bauakte 1883

1883: Carl Koppenhöfer, Salinenmaurer

1929; Gustav Leibersberger, Hilfsarbeiter

1961: Gustav Leibersberger

1996: Hospital- und Liegenschaftsamt

Haustafel

Die traufständige, unspektakuläre Häuserzeile entlang des "Weilers" stammt großteils aus dem Mittelalter. So hat das Haus mit der Nummer 19 zwar starke bauliche Eingriffe im Laufe der Jahrhunderte erdulden müssen, im Innern sind aber in der ursprünglichen Wohnebene, dem Obergeschoss, immer noch zwei Bohlenstuben aus der Bauzeit um 1392 erhalten. Das Erdgeschoss war früher eine hohe Halle mit Bodenniveau auf der Höhe der Eingangstür.

Befunde aus Bauforschung

Holzteile aus dem 14. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1391/1392. (StadtA Schwäb. Hall BF 75)

Dach dendrochronologisch datiert auf 1391/92. (BF Lohrum/Bleyer)

Im Obergeschoss haben sich zwei Bohlenstuben (vermutlich bauzeitlich) erhalten. Die zur Straße gelegene ist die größere. Sie wurde im Rahmen der Sanierung 2011 wieder in ihre ursprüngliche Form mit leicht gewölbter Spunddecke gebracht. Dabei traten auf der Westseite zum Nachbarhaus 21 drei spitzbogige kleinere Fenster innerhalb der Bohlenwand zu Tage, vermutlich die ursprünglichen Lichtöffnungen. Das bedeutet auch, dass um 1400 sich hier noch kein Nachbarhaus befand. Die zweite, kleinere Bohlenstube liegt auf der Hofseite nach Süden. Auch sie besitzt eine leicht gewölbte Spunddecke.
(Albrecht Bedal)

Beschreibungen

1827: Wohnhaus mit 10,4 Im Weiler

 

Im Weiler 19 (Flst.Nr. 0-435/1). Traufständiges, verputztes Wohnhaus, mittelalterliches Handwerkerhaus mit hauskundlichem und konstruktionsgeschichtlichem Quellenwert, 1390/ 1392 (d). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)