Gebäudeverzeichnis
Heimbacher Gasse 1 - Brücken-Apotheke (Nebengebäude)
Primärkatasternummer: 558a
Besitzer: 1827
Laiblin, Carl, Kaufmann
Besitzerliste
1716: Das Haus wird durch den Tuchscherer Johann Andreas Bopfinger von einem bislang noch unbekannten Vorbesitzer für 500 Gulden erworben.
1767: In diesem Jahr gehört das ganze Haus immer noch dem Tuchscherer und Bürgerwehr-Capitain (= Hauptmann) Johann Andreas Bopfinger.
1779: Am 22. Mai 1779 erwirbt der Küfermeister Georg Friedrich Schwarz das Haus für 400 Gulden.
1781: Das auf einen Anteil von einem Drittel am gesamten Haus veranschlagte "Nebenhauß" geht am 8. Juni 1781 an den Seitenmacher Johann Michael Vogelgsang, wird aber bereits am 12. Juli des Jahres von Maria Catharina Seiferheld, der Witwe des Schuhmachers Georg Ludwig Seiferheld für 218 Gulden erworben (Verweis auf Teilung im Kaufprot. v. 5. Mai 1780).
1782: Maria Catharina Seiferheld, die ledige Tochter der Maria Catarina Seiferheld, erwirbt deren Hausanteil (vermutlich aus der Nachlassmasse der Mutter) am 23. Januar 1782 für 242 Gulden.
1782: Die Georg Friedrich Schwarz gehörenden zwei Drittel an der Behausung werden zunächst am 16. Januar 1782 für 400 Gulden an den Schuhmacher Heinrich Seiferheld, am 23. Januar jedoch für denselben Betrag an den Müller Georg Michael Blank weiterverkauft.
1783: Georg Michael Blank kauft am 21. November 1783 den Keller des Hauses für 96 Gulden.
1784: Der Drechsler Johann Adam Pfeilsticker erwirbt am 24.Februar 1784 die Blank'schen zwei Drittel am Haus mit Keller.
1785: Pfeilsticker verkauft den Hausanteil von zwei Dritteln mit Keller am 29. August 1785 für 270 Gulden wieder zurück an den früheren Besitzer Georg Michael Blank.
1811: Der Ratsverwandte und Handelsmann Christoph Heinrich Dötschmann erwirbt am 8. Mai 1811 das Seiferheld'sche Drittel für 400 Gulden
1812: Dötschmann verkauft einen Anteil von einem Sechstel am Haus am 25. November 1812 für 150 Gulden an den Salzeinstößer Johann Ludwig Engel.
1815: Maria Barbara Blank geb. Stephan, Witwe des Georg Michael Blank, gewesenen Bürgers und Melbers in Hall, tauscht zufolge eines am 28. Februar 1815 eingetragenen Vertrags ihren Anteil am Haus (zwei Drittel und Keller) gegen die bisherige Behausung des Michael Seeger, Bürger und Metzgermeister. Seeger verpflichtet sich zur Bezahlung eines Aufgelds von 210 Gulden.
1816: Der Engel'sche Hausanteil (1/6) wird am 13. März 1816 für 400 Gulden an den Beisitzer Georg Michael Groß aus Tüngental verkauft.
1819: Der zwei Drittel umfassende Hausanteil des Michael Seeger geht am 3. Februar 1819 für 1.005 Gulden an den Metzger Ludwig David Haspel.
1821: laut Häuserbuch 1782: Die Haspel'schen zwei Drittel kommen an Johann Fr. Engelhardt. Dem Kaufvertrag über den anderen Hausanteil von 1829 zufolge ist Haspel allerdings in diesem Jahr noch Besitzer dieses Anteils.
1827: im Primärkataster als Besitzer genannt: Carl Laiblin, Kaufmann (zusammen mit PKN 558)
1829: Zufolge eines am 26. September 1829 eingetragenen Kaufvertrags vom 13. März 1829 verkauft Christoph Heinrich Dötschmann das Haus 558 und die Hälfte am Nebengebäude 753 [richtig: 558a], dessen andere Hälfte Ludwig David Haspel besitzt, an den Kaufmann Carl Laiblin aus Pfullingen. Der Kaufpreis liegt bei 6.000 Gulden. Dötschmann verzichtet auf 1.500 Gulden, die als "Heiratsgut" an seine Enkelin Luise Holch gehen, die "nun an vorgenannten Herrn Käufer Laiblin verheirathet" ist. Der Käufer erkennt ferner an, dass "bis zu erfolgten Sicherstellung der Kinder des verstorbenen Apothekers Christmann ein Unterpfand auf den verkauften Gegenständen constituirt wird."
1842: Franz Schmied von "Ammerichshausen" verkauft den früher Haspel'schen Hausanteil an den Metzger Gottlieb Schwarz (siehe Kaufbuch 1842 Bl. 26).
1873: Gottlieb Schwarz verkauft seinen Hausanteil sowie einen Anteil an einer Scheuer "in der Letz" Nr. 742 am 13.Januar 1873 für 4.300 Gulden an Aron Löb Maier aus Lehrensteinsfeld. Der Besitzübergang erfolgt auf Lichtmeß 1873 (= 2. Februar).
1882: Der Anteil des Aron Löb Maier "samt Fahrnißdreingaben" geht für 12.200 Mark an den Metzger Carl Vogel (siehe Kaufbuch 29, S. 361). Zum Zeitpunkt der Umschreibung in das Grundbuchheft Nr. 981 befindet sich der Hausanteil immer noch in Vogels Besitz.
1888: Nach dem Tod des Franz Xaver Kindel 1888 wird der Witwe 1891 ein unbeschränktes Verfügungsrecht über die gesamte Liegenschaft zugesprochen, zu der auch die Hälfte am Haus Nr. 558a gehört (siehe Eventualteilung F. X. Kindel u. Nachtr.)
1896: Der Hausanteil der Witwe Kindel wird 1896 zusammen mit dem Haus Nr. 558 an den Kaufmann Carl Offenhäuser verkauft (siehe Kaufbuch 43 S. 162 u. 268)
1899: Carl Offenhäuser verkauft seinen Hausanteil zusammen mit dem Anwesen Nr. 558 an den Kaufmann Ernst Meyding (siehe Kaufbuch 1899, S. 337).
Befunde aus Bauforschung
Keller aus dem 13./14. Jahrhundert; 16. und 19./20.Jahrhundert. (StadtA Schwäb. Hall BF 190)
Holzteile aus dem 16. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1504/1505. (StadtA Schwäb. Hall BF 73 und BF 75)
Keller aus dem 13. und 15./16. Jahrhundert, datiert auf 1415/1416, 1505/1506. (StadtA Schwäb. Hall BF 171)
Dach dendrochronologisch datiert auf 1504/05. (BF Lohrum/Bleyer)
Keller mit Tonnengewölbe, enthält zusammenhängende Mauerwerksstrukturen einer Vorgängerbebauung des 13./14. Jh.(vgl. Datenbank Bauforschung Baden-Württemberg).
Beschreibungen
1815 (Tausch): "Ihre bisher besessene Behaußung j[enseits] K[ochens] gegen das Ritterwirthshauß, zwischen H. Rathsverwandten Dötschmanns, und Rothgerber Otts Häußern gelegen, gültfrey, und zwar bestehet das ganze Hauß in folgendem aus
1 Stube, 1 Stubenkammer, 1 Küche, neben dieser eine Kammer und 2 Böden obereinander.
in der unteren Etage 1 Stall, ober diesem eine Futterkammer, auch Futtergang und den ganzen Tennen, worauf Salzeinstößer Engel von seiner Logis blos den Ein und Ausgang hat, nebst einem Keller, auch einen mit dem Mitbesizer Salzeinstößer Engel gemeinschaftlichen c.v. Abtritt |: wie solches in dem Untergangs-Protocoll vom 8. Febr. 1804 zu ersehen ist :| in der mittleren Etage, auch Holzlege im unteren Stok, das Dach und den Hauptbau hat der Mitbesizer dieses Haußes allein, und mit beeden Nachbarn die Dachrinnen gemeinschaftlich zu erhalten, die Stiegen hingegen hat H. Rathsverwandter Dötschmann, da er von seinem Logis aus durch des Blanken Haus muß, gemeinschaftlich zu erhalten..."
1827: Wohnhaus unter einem Dach (PKN 558: 19,0 Ruten), 558a mit 5 Ruten in der Stuttgarter Straße
1829 (Verkauf an Laiblin): "einen Antheil an einem zweystokigten Hauß j. K. neben vorbenanntem Hauß [PKN 558] und Johann Sigmund Ott Rothgerber, wovon die übrigen Theile Mezger Ludwig David Haspel besizt..."
ca. 1873 (Hausteil des Aron Löb Maier): "Die Hälfte an 30 qM VIII 558 a ... einem dreistockigen Wohnhaus und Magazin an der Stuttgarter Straße [= Heimbacher Gasse], neben Sigmund Scheuing und Kaufmann Klett.
Dieses Wohnhaus ist von oben bis unten in 2 Theile geschieden, der Eigenthümer der anderen Hälfte - gegenwärtig Kaufmann Klett - hat jedoch das Recht des freien Ein- und Ausgangs durch die andere Hälfte, wogegen er bei einer Stiegen-Reparatur den gebührenden Theil mitzuleiden hat, ebenso ist die Dachrinne gemeinschaftlich zu erhalten."
1896 (Hausteil des Carl Offenhäuser): "1/2 an No. 558a einem 3stockigen Wohnhaus u. Magazin an der Stuttgarter Straße, neben sich selbst und Louis Holch, Seifensieder, mit gewölbtem Keller.
Dieser Hausantheil ist von dem des Mithausbesitzers durch eine Wand von oben bis unten geschieden und bildet nun mit dem Wohnhaus 558 ein Gebäude, der Eigenthümer hat jedoch das Recht des freien Ein- und Ausgangs durch den Antheil des Mithausbesitzers (z. Z. Metzger Vogel), wogegen er bei einer Stiegen Reparatur den gebührenden Theil zu leiden hat. Die Dachrinne ist von den beiden Hausbesitzern gemeinschaftlich zu erhalten. Der in nebigem Haus im s.g. Höfle befindliche Brunnen gehört nicht zu Haus No. 558a."
Heimbacher Gasse 1, 1/1 (Flst.Nr. 0-412, 0-412/1). Wohnhaus, 1504/05 (d). § 2. (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien:
- StadtA SHA 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte), Bl. 427; 4/1545 (Häuserbuch 1712), S. 148; 4/1547 (Häuserbuch 1767), S. 127; 4/1457a (Häuserbuch 1782), S. 222; 19/832 (Güterbuch 7), S. 304; 19/833 (Güterbuch 8), S. 387; 19/841 (Güterbuch 16), S. 375; 19/856 (Güterbuch 20), S. 391; 19/1002 (Kaufbuch 1814-1817), Bl. 105a; 19/1011 (Kaufbuch 1828-29), Bl. 19b; 19/1039 (Kaufbuch 20), S. 23