Haller Häuserlexikon – Primärkataster-Nr.
Untere Herrngasse 6
Primärkatasternummer: 168
Besitzer: 1827
Maier, Georg Ludwig, Polizeikommissar
Besitzerliste
1712: als Besitzer genannt: Herr Johann Albrecht Zweiffel, Obervormundsschreiber
1767: als Besitzer genannt: Herr Johann Georg Majer, des Inneren Rates und Catharinenpfleger
1782: als Besitzer genannt: Herr Georg David Schloßstein, Gradierschreiber
danach: Herr Georg Ludw. Majer, Policey Comissär
1827: als Besitzer genannt: Maier, Georg Ludwig, Polizeikommissar
danach: Ludwig Majer, Polizey-Commissars Witwe
danach: Carl Weiß, Werkmeister
1846: Karl Weiß verkauft das Haus 1846 an Gottfried Günther (KB Bl. 405b)
1854: Das Anwesen fällt durch Erbteilung vom 20./21. Juni 1854 an die Ehefrau des Carl Schmidt, Rosenwirt von Waldenburg.
1865: Verkauf an Valentin Groß (KB 13 S. 18).
1868: Valentin Groß verkauft am 3. August 1868 Haus und Hofraum für 10.300 Gulden an die Stadtgemeinde Hall.Vorausgegangen ist ein positiver Gemeinderatsbeschluss vom 1. August. Der Kaufpreis wird in bar erstattet, die Besitzübergabe soll spätestens zum 15. September stattfinden.
Befunde aus Bauforschung
Holzteile aus dem 14. und 15. Jahrhundert dendrochronologisch datiert auf 1396/1397, 2. Hälfte 15. Jhrdt. (StadtA Schwäb. Hall BF 74)
Dendrochronologisch datiert: Kernbau, Gerüst auf 1396/97; Kernbau, Veränderung (1 Probe) auf 1470/71. (BF Lohrum/Bleyer)
Im Innern Bohlenstube mit gewölbter Spunddecke erhalten (Vermutlich aus der Bauzeit um 1397), Ausführung fast identisch mit derjenigen in der Brüdergasse 27 oder in der Unterlimpurger Straße 81.
Beschreibungen
historische Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 22,4 Ruten, Hof 4,6, insgesamt 27 Ruten Grundfläche
um 1840 (Güterbuch 1, S. 482): "Gebäude 22,4 Rthn VIII 168 Ein vornen drey u. hinten vierstokigtes Wohnhaus in der unteren Herrngasse, neben der Staffel und Schneider Schmid.
B.V.A. 5000 fl
Das Kloak entleert sich in einen mit dem Haus VIII 167 gemeinschaftlich zu unterhaltenden Dohlen.
4,6 Rthn VIII 168 gepflasterter Hofraum neben obigem Haus, welcher früher überbaut gewesen und deshalb das BauRecht hat, so daß der Besizer des Hauses VIII 169 keine Einwendung gegen die Aufführung eines Gebäudes machen kann. In diesem Hof befindet sich ein laufender Bronnen, welcher sein Wasser von der städtischen Röhrenfahrt empfängt und das Abwassser wieder zurükgibt."
Einträge in den Denkmallisten
Das freistehende zwei- bzw. dreigeschossige Fachwerkwohnhaus in Hanglage, errichtet über hohem Steingeschoss mit drei deutlich ausgeprägten Vorstößen auf langen geschwungenen Knaggen, Verblattungen und hohem Satteldach, entstand um 1500. Die stattlichen Proportionen und die Lage des Gebäudes legen die Annahme eines ehemaligen Patrizierhauses nahe. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 389)
Untere Herrngasse 6 (Flst.Nr. 0-92/3). Fachwerk-Wohnhaus. Zwei- bzw. dreigeschossiges Gebäude in Hanglage, Steingeschoss, ausgeprägte Vorstöße, lange geschwungene Knaggen, Verblattungen, hohes Satteldach, um 1500. 1397 (d), 1471 (d). § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien:
- StadtA SHA 4/1545 (Häuserbuch 1712), S 120; 4/1547 (Häuserbuch 1767), S. 88; 4/1547a (Häuserbuch 1782), S. 152; 19/826 (Güterbuch 1), S. 482; 19/828 (Güterbuch 3), S. 72;19/834 (Güterbuch 9), S. 108;19/837 (Güterbuch 12), S. 326; 19/1035 (Kaufbuch 16), S. 180