Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827
Weilertor 6 - Gerberturm und Stadtmauer
Primärkatasternummer: 524b,c, 868
Besitzer: 1827
Schloßstein, Johann Friedrich, Rotgerber
Besitzerliste
1827:
PKN 524b, c: Schloßstein, Johann Friedrich, Rotgerber
PKN 868: Königl.Salinenverwaltung: bei Geb. 524 eingeteilt.
Befunde aus Bauforschung
Holzteile aus dem 15. und 18. Jahrhundert, dendrochronologisch datiert auf 1462 (Turm), 1444/1445 (Turm Türblatt), 1498/1799 (Turm Dach). (StadtA Schwäb. Hall BF 75)
Tür aus dem 15. Jahrhundert, datiert auf 1444/1445. (StadtA Schwäb. Hall BF 109)
(Eckturm) Dendrochronologisch datiert: Rest alter Fachwerkstock auf 1462 +-10; Türblatt im Rundturm 1444/45; Dach Fachwerkaufsatz auf 1798/99. (BF Lohrum/Bleyer)
Beschreibungen
Stadtbefestigung, 14. Jh., mit Fachwerkaufsatz, 18. Jh. Stadtmauer. Eingetragen in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg seit 08. Oktober 1925. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 417/18)
Weilertor 6: Stadtmauer mit Gerberturm (Nr. 6, § 28). Stadtbefestigung, 14. Jahrhundert, Fachwerkaufstockung, 1799 (d).(siehe auch unter Sachgesamtheit Stadtbefestigung "Am Markt 14, ...") (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
1827:
PKN 868 (in Geb. 524 eingeteilt): Salinen-Schmiede, Werkstatt mit 23,6 Ruten Grundfläche;
PKN 524b: Gerbereigebäude samt Stadtmauer mit 11,2 Ruten, Hof samt Mauer 20,7 Ruten;
PKN 524c: Turm...2,8 und Werkstatt 5,4 Ruten Im Weiler
Der Gerberturm
Der Gerberturm bildet die nordöstliche Ecke der Stadtbefestigung in der Weilervorstadt. Er entstand wahrscheinlich bei der Ummauerung der Vorstadt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Turm hat einen Durchmesser von 5,65 m. Sein flach gewölbter Erdgeschossraum ist nur von oben durch ein sog. "Angstloch" zugänglich. Es ist denkbar, dass er gelegentlich als Gefängnis genutzt wurde, so z.B. nach dem Bauernkrieg von 1525, als "alle thürn" (= Türme) voller gefangener Bauern gewesen sein sollen. Die heutige Höhe des Turms beträgt 10 m. Ein weiteres, auf älteren Stadtansichten (Schreyer 1643) zu erkennendes Stockwerk wurde wohl in in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts abgetragen, noch vorhandene Holzteile sind auf die 1460er Jahre datierbar. Der heutige, auf den Turm und die Stadtmauer aufgelegte Fachwerkstock stammt von 1798/99. Auch die anderen Anbauten sind vermutlich in dieser Zeit entstanden. Zwischen Weilertor und "Ilge" befindet sich ein vollständig erhaltener 13 m langer Abschnitt der Stadtmauer. Sie ist hier 1,65 m dick und 8 m hoch.
Quellen
Literatur:
- Eduard Krüger: Die Stadtbefestigung von Schwäbisch Hall. Schwäbisch Hall 1966, S. 115