Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827
Sparkassenplatz 9 (früher: Hinter der Post) - sog. Siedersburg
Primärkatasternummer: 208
Besitzer: 1827
Bölz, Johann Friedrich, Stadtpfleger
Besitzerliste
1720: Als Besitzer genannt: H. Johann Georg Seifferheld, Senator
nach dem Brand von 1728 in drei Häuser repartiert (= aufgeteilt):
1. Christian Ludwig Haller, Commissar
2. Goldarbeiter Beltz
3. H. Musikant Vogel
1767: Als Besitzer genannt: H. Georg Friedrich Bölz, Goldarbeiter
danach: H. Christian Ruprecht, Goldarbeiter
1780: Als Besitzer genannt: H. Christian Rupprecht, Goldarbeiter
danach: H. Johann Heinrich Bölz, Gold- und Silberarbeiter
Befunde aus Bauforschung
Archäologische Funde (StadtA Schwäb. Hall BF 152)
Beschreibungen
1827: Wohnhaus mit 10,1 Ruten Grundfläche beim Schlachthaus
Die ehemalige Siedersburg ist ein dreigeschossiges, romanisches Steinhaus in Ecklage, das nach dem Stadtbrand von 1728 barock umgestalltet wurde (Türöffnungen im Erdgeschoss, Fenster, Mansarddach). Die mittelalterliche Substanz des ursprünglichen Wohnturmes stellen die etwa 11 m hohen und ca. 1 m dicken Wände sowie innen einige Kragsteine von den früheren Stockwerken dar. Das Bauwerk gehört zu den fünf noch überlieferten Adelstürmen der Stadt, deren Bewohner zu den ältesten Geschlechtern von Hall zu zählen sind. Die Erbauer der Siedersburg, die Sieder, sind ab 1390 nachweisbar, sie sind als Richter und Schultheiße von Bedeutung gewesen. Die Siedersburg selbst wird vermutlich in einer Urkunde von 1356 genannt, in der von dem "gemalt Steinhus an der Judenschul" (heute Haalstraße 9) die Rede ist [Pietsch U 316: Bezieht sich aber eher auf Gebäude Haalstraße 5, da andere Straßenseite. A.M. 13.12.2007]. Bis auf die barocken Veränderungen ist die Substanz des mittelalterlichen Adelsturmes noch gut ablesbar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 221)
Sparkassenplatz 9, Haalstraße 4 (Flst.Nr. 0-110/5, 0-110/6). Sog. Siedersburg. Dreigeschossiges, romanisches Steinhaus in Ecklage, nach dem Stadtbrand von 1728 barock umgestaltet: Türöffnungen im Erdgeschoss, Mansarddach. (Sachgesamtheit). § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)