Haller Häuserlexikon – Besitzerliste 1827
Heimbacher Gasse 20 - heute nicht überbaut
Primärkatasternummer: 748
Besitzer: 1827
Schwarz, Johann Friedrich, Kinder; Schmelcher, Georg Friedrich; Schmelcher, Jacob Friedrich, Witwe; Pfeifer, Leopold Friedrich, Schneider
Besitzerliste
1827: Johann Friedrich Schwarz' Kinder, Georg Friedrich Schmelcher, Jacob Friedrich Schmelchers Witwe, Leopold Friedrich Pfeifer, Schneider, je zu einem Viertel
1933: Erwerb der Hausanteile der Witwe Rosa Tritschler (Vertrag vom 9.2.1933) und der Erben des Taglöhners Christian Haag (Vertrag vom 10.2.1933) durch die Stadt Schwäbisch Hall. Das Haus soll für den Bau der Umgehungsstraße (damals Adolf-Hitler-Straße, heute Johanniterstraße) abgebrochen werden.
Befunde aus Bauakten
1875: Schuhmacher Leonhard Däuber erhält die Genehmigung zur Einrichtung eines beheizbaren Zimmers in seinem Hausanteil.
1879: Leonhard Däuber lässt in seiner Küche eine "Ausgußschale" anbringen, von wo aus das Abwasser durch ein frei herunterführendes Rohr in den Garten an der Hausrückseite in den dort vorbeifließenden Heimbach eingeleitet werden soll. Ein Einspruch des Schuhmachers Stichler, dem das Parterre gehört, wird abgewiesen, da das Rohr nicht direkt an die Hauswand gelegt werden soll. Däuber ist "von Polizei wegen die Auflage gemacht, einen Küchenausguß anzulegen, & ihm untersagt worden, künftig sein Abwasser, weil in der Heimbacher Gasse keine keine Hauptdohle vorhanden ist, in die Straßen-Kandel auszuschütten."
1910: Der Fuhrmann Josef Wolf baut eine Kammer in die Küche seines Anteils am Haus Nr. 20 "in der Stuttgarterstrasse" ein.
1911: Die drei Hausbesitzer, Fuhrmann Josef Wolf, Mesner Däuber und Witwe Christine Haag, lassen an der Rückseite des Hauses einen Abortanbau erstellen. Hierfür wird ein alter Aborterker im 1. Stock entfernt und ein neuer an anderer Stelle angebaut. Die Witwe Haag erhält einen separaten Abort, im Parterre wird ein gemeinsamer Abort für Wolf und Däuber gebaut.
1934: Der Abbruch des Hauses im Zuge des Baus der Umleitungsstraße (heute. Johanniterstraße) wird am 12.12.1934 durch den Gemeinderat an den Bauunternehmer Johann Engelhardt vergeben (Gemeinderatsprot. 1934, S. 698).
Beschreibungen
1827: Ein Wohnhaus mit 13,8 Ruten und ein Hof mit 1,4 Ruten in der Heimbacher Gasse.
Quellen
Archivalien:
- StadtA SHA 19/437 (GRP 1933), S. 142; 19/438 (GRP 1934), S. 639; 27/454 (Bauakten)