Gebäudeverzeichnis

Am Säumarkt 6 - Notariat

Adresse: Am Säumarkt 6
Primärkatasternummer: 250
Besitzer: 1827
Löchner, Johann Friedrich, Steuereinnehmer, Witwe


Besitzerliste

1717 gehörte das Haus Lizenziat Johann Caspar Glock (1665-1733), Mitglied des Inneren Rates. Er vererbte es an seinen Sohn, den Offizier und Ratsherren Johann Franz Glock (1698-1740). Glocks Witwe Eleonora Susanna Maria Glock geb. Gebhardt (1709-1767) heiratete 1752 den Landhauptmann und Kriegskommissar Johann Lorenz Rittmann (1705-1767), wodurch dieser Miteigentümer des Hauses wurde. Am 17. Juli 1774 erwarb Johann Wilhelm Glock (1732-1812), der als Leutnant im Haller Kontingent der Reichsarmee diente, das Haus für 3.500 Gulden aus der Erbmasse seiner Mutter und seines Stiefvaters.

Von Glock kam das Haus am 1. September 1779 für 5.200 Gulden an einen Sohn seines Stiefvaters Johann Lorenz Rittmann, den Forstmeister und Stadtleutnant Jakob Friedrich Ludwig Rittmann (1750-1797).

Rittmanns Witwe Marie Cordula Charlotte geb. Hezel heiratete 1804 in zweiter Ehe den Kriegskassier und Steuereinnehmer Johann Friedrich Löchner (1759-1808), der damit Miteigentümer des Hauses wurde. Er starb jedoch bereits 1808 nach vier Ehejahren. Seine Witwe ist auch 1827 noch als Besitzerin genannt.

Erbe der Witwe Löchner wurde der Rechtskonsulent Franz Rittmann, von dem das Haus auf Bernhard Woerthle überging (19/827, S. 370).

1852 verkaufte Woerthle das Anwesen an den Fabrikanten Rudolf Weber (19/827, S. 370).

1884 vererbte die Witwe Rudolf Webers das Haus an ihre Tochter Marie, geb. Weber, Witwe des Fanrikanten Ferdinand Weber. Für die andere Tochter Emma, geb. Weber, Ehefrau des Dr. Haußmann in Wildbad, wurde das Wohnrecht im Falle der Verwitwung vorbehalten (19/828, S. 223). Auf Marie Weber wurde das Gebäude 1900 ins Grundbuch umgeschrieben (19/828, S. 223).

1910 gehörte das Haus dem praktischen Arzt Dr. Oskar Cloß, Marie Weber lebte aber noch im Haus.

1932 gabe es neben Dr. Cloß einen zweiten praktischen Arzt im Haus: Dr. Adolf Hammer. Das blieb auch 1938 noch so. 1950 lebte die Witwe Marie Cloß noch im Haus, Dr. Hammer praktizierte mittlerweile in der Bahnhofstraße.

1956 hatte Dr. Annemarie Clauß dort ihre Praxis. 1981 ist ihre Praxis in der Unterlimpurger Straße 10 genannt.

1984 waren dann die Notariate I und IV im Gebäude Säumarkt 6 untergebracht.

Beschreibungen

1717/18: "Eine Behaußung angeschlagen nebst einem Höflen, Scheuren und Küchengarten pro 1500 fl. Erkaufft umb 1600 fl. Gültet in S. Cath. 1 fl von hieobigem Capital ists der Zinß."

1827: Wohnhaus, Holzremise, Hof hinter Haus und Scheuer mit 42,3 Ruten. Der gleichen Besitzerin gehört auch die Scheuer mit PKN 251.

Stattliches Wohnhaus, dreigeschossiger verputzter Fachwerkbau mit Mansarddach, profilierten Fußschwellen, Türgewände mit Oberlicht, rundbogiges Torgewände und Kellerhalsgewände, ca. 1730. Eingetragen ins Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg seit 08.10.1925. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, Stand 10/1982, S. 80)

 

Am Säumarkt 6 (Flst.Nr. 0-12/4). Fachwerkbau, Mansarddach, dreigeschossig, verputzt. Profilierte Fußschwellen. Türgewände mit Oberlicht. Rundbogige Torgewände und Kellerhalsgewände, ca. 1730. § 28 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)

Quellen

Archivalien:

 

  • StadtA SHA 4/1544 (Unterpfandsbuch Vorstädte), Bl. 554; Genealogische Kartei S27