Gebäudeverzeichnis
Im Stöckle 14 - Kanzlistenturm (Comburger Tor)
Primärkatasternummer: 119 (120, 119a ...)
Besitzer: 1827
Haas, Josef, Bauer und Fuhrmann
Besitzerliste
1830 (Primärkataster): Josef Haas, Bauer und Fuhrmann
danach: Josef Haas' Witwe
danach: Steinhauer Michael Reichert (1/2) und Bernhard Scheurer (1/2)
1838: Am 16. Dezember 1838 verkauft Joseph Haas, Fuhrmann, das "Kanzley-Thürmlen mit 2 Wohnungen und sonstigem Zubehör" an Grundstücken an seinen Sohn Franz Michael Haas für 2.600 Gulden. Als "Dareingabe"erhält der Käufer "alles vorhandene Bauren-, Reit- und Handgeschirr", "1 ausgezeichnetes 2schlafiges Bett mit Ueberzug und Bettlade", 1 Kessel samt Dreifuß, 3 Pferde, 2 Kühe, 1 "Kalbel" und 1 Schwein. Vom Kaufpreis abgezogen werden u.a. 800 Gulden "Heiratsgut" des Sohns. Auf dem Anwesen haftet eine Hypothekenschuld gegenüber dem Hospital von 1.150 Gulden. Der Verkäufer und seine Frau behalten sich ein lebenslanges Wohnrecht und Ausgeding vor.
1842: Aus der Gantmasse des Fuhrmanns Michael Haas erwerben Stadtrat Frizlin aus Hall und Joseph Haas aus Steinbach für 1.605 Gulden "ein Wohnhauß, der vormalige Canzleithurm, mit 2 Wohnungen und einem Nebenbau, worinn die Josef Haas'schen Eheleute ... lebenslängliches Wohnrecht haben", mit einer zugehörigen Scheuer und Grundstücken.
1844: Joseph Haas übergibt zufolge einem am 4. Mai 1842 vereinbarten und am 15. März 1844 in das Kaufbuch eingetragenen Heiratsvertrag an seine Tochter Maria und deren nunmehrigen Ehemann Michael Reichert, Maurer und Steinhauer in Steinbach, für 200 Gulden Heiratsgut "die obere Hälfte an einem Wohnhauß,, dem vormalien Canzleithurm".
1847: Am 6. Febr. 1847 verkauft die Witwe des Fuhrmanns Josef Haas "das neben dem Josef Haas'schen Hauß befindliche Anbäule" für 19 Gulden an ihren Tochtermann Georg Reichert und die Tochter Marianne geb. Haas.
ein Anteil an dem Kanzlistenturm, jetzt Scheune
1857 durch Johann Jacob Klenk, Öl- und Gipsmüller, von den Kindern des Anton Wagner gekauft.
1872 von Klenk an Anton Stadler aus Unterrot verkauft und von diesem an Georg Reicherts Witwe weiter verkauft.
Beschreibungen
1830 (Primärkataster): der Canzlisten-Thurm, Wohnung mit 9,7 Ruthen, Oekonomie- und Nebengebäude mit 5,8 Ruthen
spätere Nummerierungen laut Nachträgen PKN:
184: Großcomburger Weg 2
183: im Stöckle 14
190: Im Stöckle 17
Bem. : Das Gebäude Großcomburger Weg 2 ist ein späterer Anbau an das Tor in ein 1830 offenbar als Garten genutztes Grundstück. Das Haus Im Stöckle 17 existiert nicht mehr.
Im Stöckle 14 (Flst.Nr. 2-109). Torturm, bez. 1580. § 28 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Archivalien:
- Landratsamt Schwäbisch Hall, Vermessungsamt, Primärkataster für Steinbach (Kopie im Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Signatur S01/1559)
- StadtA Schwäb. Hall 86/226, Nr. 73
- StadtA Schwäb. Hall 86/254 (Kaufbuch Steinbach 1838-1843), Bl. 26rff, 137vff
- StadtA Schwäb. Hall 86/255 (Kaufbuch Steinbach 1843-1848), Bl. 150rff.