Häuserlexikon Steinbach – Primärkataster-Nr.
Kleincomburger Weg 5-7
Primärkatasternummer: 16 (78-80)
Besitzer: 1827
Forstner, Bernhard, Händler (1/6); Pfizer, Josef, Zimmergesells Witwe (2/6); Mildner, Lorenz, Maurer (3/6)
Besitzerliste
1830 (Primärkataster):
Bernhard Forstner, Händler (1/6)
Josef Pfizer, Zimmergesells Witwe (2/6)
Lorenz Mildner, Maurer (3/6)
danach: das Sechstel des Bernhard Forstner kommt an Christof Knödler, das Drittel des Josef Pfizer wird von seiner Witwe in ihre neue Ehe mit N. Enzian eingebraucht
2/6 an einem zweistöckigen Wohnhaus beim Spital zwischen Joseph Fischers Witwe und Johannes Maurer
gemeinschaftlich mit Christoph Knödlers, Maurer, Witwe und Lorenz Mildner
1829 von Georg Wagner an Baptist Enzians Ehefrau verkauft.
Nach Par. 2 des Vertrags von 1829 besteht obiges Wohnhaus in folgendem: in der oberen Stube und Stubenkammer und in der oberen Küche, auch ganzem Dachboden, sowie auch der Stall im Gärtle und Holzlege, so dass der untere Hausanteilsbewohner nichts auf demselben anszusprechen hat. Was die Baureparationen anbelangt, so muss jeder Teil sein Eigentum erhalten, außer was an und in dem Haus miteinander verbindlich ist, müssen beide miteinander leiden, sowie auch den Eingang im Haus und Stiege.
1860 geht der Hausanteil an die Tochter von Baptist Enzians Ehefrau erster Ehe, Barbara Pfizer.
Diese heiratet 1861 Johannes Ebert, Weingärtner in Affaltrach (Oberamt Weinsberg). Der Hausteil wird an Lorenz Mildners Witwe verkauft.
1/6 an einem zweistöckigen Wohnhaus beim Spital zwischen Joseph Fischers Witwe und Johannes Maurer
gemeinschaftlich mit Baptist Enzians Ehefrau und Lorenz Mildner, Maurer
1833 durch Christoph Knödlers, Maurersgeselle, Witwe von Bernhard Förstner gekauft.
1858 von Christoph Knödlers Witwe an Baptist Enzians Ehefrau verkauft.
1861 wie die obigen 2/6 durch Barbara Pfizer, Tochter der Ehefrau des Baptist Enzian erster Ehe, an Lorenz Mildners Witwe verkauft.
die obere Hälfte an einem zweistöckigen Wohnhaus beim Spital zwischen Michael Felbauer (?) und August Kayser
1883 durch Schuhmacher Jospeh Arlizer und dessen Ehefrau Barbara, geb. Mildner, an Friedrich Freyhardt, Feinschleifer, verkauft.
1897 stirbt Friedrich Freyhardt. Erbin wird seine Witwe Caroline Louise, geb. Feuchter.
1900 umgeschrieben in das Grundbuch.
Befunde aus Bauforschung
Das heutige Doppelhaus Nr. 5-7 wurde im Spätmittelalter als zweigeschossiges Haus erbaut. Im Dachstock des Südteils (Nr. 7) genommene Proben erlauben eine Datierung für die Fällzeit des Holzes auf den Winter 1445/46; demzufolge dürfte das Haus 1446 fertig gestellt worden sein. Die meisten senkrechten Ständer im Obergeschoss sind aus Eichenholz, während lange Balken aus Tannen- oder Fichtenholz bestehen. Die Wohnräume lagen im Obergeschoss, Stube und Küche vermutlich am Nordgiebel. Im Südteil lagen zwei Kammern, in der Mitte ein breiter, durchgängiger Querflur. Eine Jahreszahl auf dem Steinsturz über der straßenseitigen Eingangstür ist nicht mehr lesbar, könnte aber 1631 bedeuten (nach Bedal: Historische Profane Gebäude).
Beschreibungen
1830 (Primärkataster): beim Spital, Wohnhaus mit 12,9 Ruthen, Hofraum mit 4,4 Ruthen
spätere Nummerierungen laut Nachträgen PKN:
78: Hessentaler Straße 42 (späterer Bau in Gartengrundstück hinter PKN 16)
79: Kleincomburger Weg 5
80: Kleincomburger Weg 7
Kleincomburger Weg 5, 7 (Flst.Nr. 2-33/1, 2-33/2). Fachwerk-Wohnhaus, 1446 (d). § 2 (aus: Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadt Schwäbisch Hall, Stand 13.11.2013)
Quellen
Literatur:
- Albrecht Bedal: Historische profane Gebäude in Steinbach – eine Spurensuche, in: Günter Albrecht, Andreas Maisch, Reinhard Schuster, Daniel Stihler: Steinbach. Geschichte eines Dorfes am Fuße der Comburg (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall; H. 34), Schwäbisch Hall 2020, S. 191-219, hier S. 198f.
Archivalien:
- Landratsamt Schwäbisch Hall, Vermessungsamt, Primärkataster für Steinbach (Kopie im Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Signatur S01/1559)
- StadtA Schwäb. Hall S26/404 (dendrochronolog. Untersuchung)
- StadtA Schwäb. Hall 86/223, Nr. 35
- StadtA Schwäb. Hall 86/223, Nr. 42
- StadtA Schwäb. Hall 86/226, Nr. 75